Er ist der Wegbereiter für die gesamte österreichische Szene, der Archetyp des Kleinkünstlers, der Kabarettist einer neuen Ära: Lukas Resetarits. Vor nunmehr 35 Jahren wechselte er von seinem Brotberuf als Flugzeugabfertiger in Wien-Schwechat zur Kleinkunst, die er zügig entstaubte und so die Moderne in diesem Genre begründete. Am 26.11. gibt es daher zu seinen Ehren einen Großaufmarsch der österreichischen Kabarettisten in der Wiener Stadthalle. 

Lukas Resetarits ist ein Original. Dieser so oft verwendete (und so oft unpassend verwendete) Satz trifft auf Lukas Resetarits auf vielen Ebenen zu. Er ist er selbst und niemand anderer und er ist, was man landläufig einen graden Michel nennt oder zumindest früher nannte. Heute würde man wohl eher mit einem Seufzer halt einfach ein guter Mensch zu so einem Menschen sagen. Dieser gute Mensch, der auch ein ausgezeichneter (in jedem nur möglichen Wortsinn) Kabarettist ist, wurde im Oktober 2012 ein weiteres Mal über 60. Die Dunkelziffer liegt im Bereich von 5 über 60. Dass er vor exakt 35 Jahren die hiesige Kabarettszene erneuerte ist ein Fakt und das muss natürlich ausgiebig zelebriert werden. Die Liste der (ausnahmslos männlichen) Gratulanten, die am 26.11. aus dem Buch Lukas neue Interpretationen vorführen, liest sich wie das leicht gekürzte Who is Who der Österreichischen Kabarettszene. Alfred Dorfer, Roland Düringer, Josef Hader, Michael Niavarani, Erwin Steinhauer, Thomas Stipsits, Andreas Vitásek - und mit dabei natürlich auch sein Bruder Willi Resetarits, vormals Dr. Kurt Ostbahn. Diese wohlbekannten Herren werden mit musikalischer Unterstützung von Robert Kastler an der horizontalen Ziehharmonika ohne Knöpfe, sprich an einem Tasteninstrument, das sich wörtlich übersetzt Schlüsselbrett heißt, das Beste vom Besten an Sketchen und Liedern zum Besten geben. Wobei das nicht ganz logisch ist, denn das Beste lässt sich rein grammatikalisch gar nicht mehr steigern. Aber was wäre denn der Mensch nur mit Grammatik? Eben. Arm im Geiste. Und das passt bei einem Abend für Lukas Resetarits so gar nicht. Dieser selbst wird uns allen übrigens auch die Ehre geben. Was kann man sich da noch mehr wünschen? Genau. Nochmal 35 Jahre. Mindestens. (pt/nb; Fotos: Katrin Werzinger)


Live-Tipp:
Tribute to Lukas Resetarits
Das Beste aus 35 Bühnenjahren
Montag, 26.11.2012 (Beginn: 20 Uhr)
Wiener Stadthalle (Halle D)