felixmachtehnix02-09Rabauki ist ein Verein mit dem Anspruch Theater, Kunst und Kultur für Kinder zu fördern. Jedes Jahr werden Kinder für eine neue Musical-Produktion ausgewählt und mit professionellen Schauspielern auf die Bühne gebracht. Strahlt Felixmachtehnix in der ersten Viertelstunde noch ungewolltes Kiddy-Contest-Flair aus, kommen ab der Hälfte betont märchenhafte Elemente ins Spiel.

Felix ist einer der Geschenkeengel, die im Himmel zu Hause sind, zusammen mit den Engeln der anderen Abteilungen, wie den Schutzengeln oder den Liebesengeln, und auf der Engelskonferenz wird er zunächst mal gerügt: Felixmachtehnix - nomen est omen - ist mit seiner Geschenkeproduktion ziemlich im Verzug. Das liegt auch daran, dass er lieber mit seiner Freundin, der Maus Lotti Klamotti, abhängt. Bevor Felix jedoch in letzter Minute loslegen kann, klaut ihm doch der Kobold Zeppelbock seine Flügel. Unachtsam wie Felix ist, hat er sie vorm Schlafengehen einfach ungeschützt über eine Wolke gehängt. Diese Gelegenheit hat der Kobold gleich genützt, denn er braucht die Flügel um seine Angebetete zu beeindrucken. Alles hat er schon versucht, um bei ihr zu landen: er hat ihr die Haare angezündet, hat ihr Blumenbeet zertrampelt, hat ihr Ohrenschmalzbrot mit Regenwurmschiss gebracht - erfolglos. Gut, dass es Felix gibt, denn Felix schafft es, nicht nur seine Flügel zurückzubekommen, er verhilft auch dem, Kobold zu seiner Liebe und entdeckt so ganz neue Qualitäten an sich selbst. Deshalb befördert ihn Gabriel, der "Engel Number One" auch zum Liebesengel: "Jetzt hab ich einen neuen Job und da bin ich top!"

Gleich zu Beginn macht Felixmachtehnix dem Zuschauer klar, wie der Hase läuft, Dutzende weiß gekleidete Kids, unter anderem mit rüschenbesetzten Reifröcken und weißen, glitzernden Flügeln rocken "Im Himmel ist der Teufel los", schütteln das blondgelockte Haar wie ihre (Groß?)Väter bei den ersten Rolling Stones Konzerten. Weiter geht's mit funky Beats vor einer Großleinwand mit animierten Wolkencartoons, auf der Zeit zu Zeit ein Mordillo-ähnlicher Rabe ziellos durch die Gegend flattert.

Der Verein Rabauki versucht Musik in der Sprache der Kinder und musiktheatralische Traditionen zu verbinden und sich so von gängigen Kinderrevue-Veranstaltungen abzuheben. Konkret sieht das dann zum Beispiel so aus: Erzengel Gabriel, der "Engel in weiß" mit coolen Shades und weißem Jogginganzug, spricht in Reimen, bestückt mit Ausdrücken wie "Popo beißen" und "Hose kacken" (davor beschützen die Schutzengel nämlich uns Menschen). - "He, Felix, was geht?", begrüßt auch die Lotti-Maus ihren Freund. Erst als Felix in den Wald kommt (um seine Flügel zu suchen) wird die Szenerie ein wenig märchenhafter: als Rehe, Hasen, Bären, Dachs (super Kostüm!) und Bäume sind die Kinder nun verkleidet. Als Gegenpart gibt es den verrückten Kobold, der mit viel Fäkalsprache und Klamauk das kindliche Publikum zum Lachen bringt. Die kindlichen Darsteller haben offensichtlich Spaß auf der Bühne - und die Kinder im Publikum? Die auch! (Anne Aschenbrenner)

felixmachtehnix003felixmachtehnix002Kurz-Infos:
Felixmachtehnix und die gestohlenen Flügel
Bewertung: @@@@
Altersempfehlung: 5+

Weihnachtsfamilienmusical von Verein Rabauki
Theater Akzent (104
0 Wien)
Musik: Juci und Albin Janoska
Buch und Liedertexte: Juci Janoska
Regie: Sophie Berger