Eine Film-Rarität aus dem Jahr 1931 kam mit "Mordprozess Mary Dugan" bei der Viennale 08 zur Projektion. Unter der Regie von Arthur Robison ist in diesem Gerichtssaal-Drama die aus gutem Grunde, da des Mordes angeklagte, lethargisch und beinahe ausdruckslose Nora Gregor zu sehen.
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Der Film ist auch deshalb tatsächlich so rar, da "Mordprozess Mary Dugan" nicht auf DVD erhältlich ist [beim weltweit größten DVD-Anbieter gibt es gerade mal zwei Filme mit Nora Gregor auf DVD, und zwar den Stummfilm Michael von Carl Theodor Dreyer und La Régle du jeu von Jean Renoir; Anm.], und somit war die Projektion am 21. Oktober im Metro Kino im Rahmen der Viennale die einzige Gelegenheit – wer weiß für wie lange – den durchaus spannenden und amüsanten Krimi zu sehen mit der beinahe vergessenen großen österreichischen Schauspielerin Nora Gregor in der vollkommen humorlos angelegten Hauptrolle als Mary Dugan. Der Inhalt ist schnell erzählt: Mary ist angeklagt den Millionär Edgar Rice, der sie finanziell aushielt, erstochen zu haben. Alle Indizien sprechen für ihre Schuld, nur ihr Bruder Jim, für dessen Ernährung und Ausbildung Mary sich jahrelang 'verkauft' hat, glaubt ihr. Der Bruder übernimmt auch, obwohl ihm eigentlich die Prozess Erfahrung dafür fehlt, ihre Verteidigung und deckt im Laufe Link-Tipps: |
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der Gerichtsverhandlung tatsächlich die wahren Umstände und den wahren Täter auf. Das hat Humor, mitunter auch einen unfreiwilligen, das hat Leidenschaft, das hat überraschende Momente, leider aber auch eine historische Tonqualität, was aber bereits in der Kurz-Info der Viennale nachzulesen war: "Ein spannender Krimi mit viel Zug, der ohne weiteren Anspruch gut unterhält, obwohl die noch nicht ausgereifte Tonfilmtechnik der Kamera einige Beschränkungen auferlegt." Ein entlarvender Film mit Doppelmoral, der von Witz und Wendung her eventuell die eine oder andere Inspiration für "Zeugin der Anklage" von Billy Wilder diente. (Text: Manfred Horak; Fotos: Theatermuseum Wien, Deutsches Filminstitut DIF)
