Süß ist er schon, dieser Animationsfilm über jenes kleine Rentier, das sich auf die Suche nach seinem Vater begibt, davon überzeugt, dass dieser einer der legendären fliegenden Rentiere des Weihnachtsmannes ist - Dasher, Dancer, Prancer, Vixen, Comet, Cupid, Donner oder Blitzen. Freilich träumt er auch davon selbst fliegen zu lernen, auch wenn er eher zu den tollpatschigen Rentierkindern in der Herde zählt. Nach einem Missgeschick, als Niko versehentlich ein Rudel hungriger Wölfe ins Tal führte, und die Herde deren Angriff nur knapp entwischen konnten, verlässt Niko seine Rentiergefährten. Gemeinsam mit seinem Freund Julius (einem Flughörnchen) und dem kessen wie aberwitzigen Wiesel-Mädchen Wilma begibt er sich also auf die Suche nach dem geheimen Land des Weihnachtsmannes. Natürlich sind ihm stets die Wölfe auf der Spur, und natürlich sind alle sehr, sehr böse, grimmig und furchterregend - die Nerven der kleinen Zuseher werden da sicherlich ordentlich strapaziert - wäre da nicht ein Wolf, der tatsächlich vorschlägt doch auf vegetarische Kost umzusteigen, und sich zudem in eine rosafarbene Pudeldame verliebt, die plötzlich auftaucht und von da an als Glücksbringer für die Wölfe dient. Ganz großes Drama also, das sich da abzeichnet, allerlei Liebesverwirrnisse und kuriose Freundschaftsverflechtungen inklusive. Reale Gefühle und echte Persönlichkeiten Der Showdown findet schließlich im magischen Land des Weihnachtsmannes statt - die Wölfe wollen nämlich nicht nur alle Rentiere verspeisen, sondern auch gleich den Weihnachtsmann, denn dann könnte der Wolfsrudelführer in Zukunft dessen Rolle einnehmen. Huch, wie mag das wohl ausgehen, können die bösen Wölfe besiegt werden, was passiert mit dem vegetarischen Wolf und seiner Pudeldame, und: Wie wird sich der Herr Rentierpapa Niko gegenüber verhalten, der ja schließlich ein Rentierstar ist, und wird Niko fliegen lernen? Dem Filmteam gelangen einige sehr angenehme Überraschungen und schafften es den Animationsfiguren tiefe Charakterzüge zu verleihen, was den Film alles andere als oberflächlich wirken lässt, oder wie Luca Bruno (Leiter der Animationsabteilung) sagte: "Die größte Herausforderung besteht darin, den Figuren eine echte Persönlichkeit zu geben. Das Publikum muss Niko und seine Freunde als echte Wesen begreifen, mit realen Gefühlen. Die Charaktere sind das Zentrum des Films. Es geht um ihre Geschichte." Genau das ist auch der Fall, und all das, verbunden mit den witzigen Slapstick-Einlagen, den dramatischen Tränendrücker-Momenten sowie wilden Verfolgungsjagden, machen "Niko - Ein Rentier hebt ab" zum witzigen wie spannenden, in jedem Fall gelungenen, Familienvergnügen. (Text: Manfred Horak; Fotos: Anima Vitae, Cinemaker, Ulysses, A. Films and Magma Films)
Film-Tipp: Niko - Ein Rentier hebt ab Bewertung: @@@@1/2 Altersempfehlung: 7+ Kinostart: November 2009 Vertrieb/Verleih: Buena Vista International/Universum Film Format: 35mm, 1:1,85 Länge: 80:14 min Herstellungsländer: Finnland, Deutschland, Dänemark, Irland
Regie: Michael Hegner und Kari Juusonen Drehbuch: Hannu Tuomainen und Marteinn Thorisson Art Direction: Mikko Pitkänen Musik: Stephen Mckeon Schnitt: Per Risager Produktion: Anima Vitae, Cinemaker, Ulysses, A.Film, Magma Films-Produktion Produzenten: Petteri Pasanen und Hannu Tuomainen Koproduzentin: Benjamina Mirnik Ausführende Produzenten: Emely Christians, Anders Mastrup, Ralph Christians, Marc Gabizon, Tania Reichert-Facilides Producers: Jana Bohl, Irene Sparre Hjorthøj, Moe Honan Production Supervisor: Antti Haikala
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