Das chinesische Regime raubt Organe von Gefangenen aus Gewissensgründen. Menschenrechtsverletzungen wie diese werden seit allzu vielen Jahren weitestgehend ignoriert. Der Filmemacher Ken Stone veröffentlicht mit "Hard to Believe" einen Dokumentarfilm zu diesem brisanten wie schockierenden Thema. Die Wien-Premiere findet am 27.10.2015 im Filmcasino statt.
Man kennt das Thema aus Thriller-Verfilmungen wie Fleisch (1979) von Rainer Erler (Regie, Drehbuch) und Coma (1978) von Michael Crichton (Regie, Drehbuch) mit Michael Douglas, und natürlich aus Romanen von Henning Mankell (Der Mann, der lächelte), Nele Neuhaus (Die Lebenden und die Toten), und vielen anderen, um nur jeweils zwei aus einer unglaublich großen Anzahl an diesbezüglichen Filmen und Büchern zu nennen. Das Thema? Illegaler Organhandel und Organraub von Gewissensgefangenen in China. Ein brisantes Thema, in dessen Zentrum also China steht, das Filmemacher Ken Stone im Dokumentarfilm "Hard to believe" (Ö-Premiere: 27.10.2015 im Filmcasino Wien) zur Sprache bringt.
"Eine Niere spenden, das neue iPad kaufen!"
Der Profit ist riesig, allerdings nicht für den Spender, im Gegenteil, denn viele dieser Menschen sind keine freiwilligen Organspender, sondern politische Gefangene und Gewissensgefangene, deren Organe aus Profitgier geraubt werden. Herz, Lunge, Niere, Leber, Augenhornhäute - in der Regel sind es in China Militärärzte, die eine Operation vornehmen und dabei gar nicht so genau wissen, und vermutlich es auch gar nicht so genau wissen wollen, wer da auf dem OP-Tisch liegt. Zumeist betroffen in China sind Menschen, die Falun Dafa (auch Falun Gong oder nur Dafa genannt), eine buddhistische Selbstkultivierungspraxis auf hoher Ebene, praktizieren. Großteils werden sie in Konzentrationslagern gebracht, wo sie als lebende Organbank auf ihren sicheren Tod warten. Menschliche Tragödien, die, Romane und Spielfilme hin oder her, kaum jemals Aufmerksamkeit in der breiten Öffentlichkeit finden. Ein Schweigen, das für Ken Stone unverständlich ist und auf ein Zitat von Dr. Martin Luther King, Jr. hinweist, der in einer seiner berühmten Reden sagte: "History will have to record that the greatest tragedy of this period of social transition was not the strident clamor of the bad people, but the appalling silence of the good people." Was wir aus der Doku "Hard to Believe" lernen können, so Ken Stone, sei, dass so viele gute Menschen, so viele von uns, nicht nur zu diesem Thema geschwiegen haben, sondern sogar nicht einmal die Aufmerksamkeit auf dieses Thema gelenkt haben. "Ich hoffe", so Stone, "dass dieser Film einige Menschen dazu bewegt, diesem Thema mehr Beachtung zu schenken." Ken Stone lässt in der Doku nicht nur US-Amerikanische Top-Journalisten zu Wort kommen, sondern auch Handlanger und Ärzte - Geständnisse, die nur schwer zu glauben sind.
Der Dokumentarfilm Hard To Believe wird in Wien erstmals am 27.10.2015 im Filmcasino Wien gezeigt. Bei der Premiere dabei sind auch wichtige Persönlichkeiten zur Thematik, wie z.B. der Enthüllungsjournalist, Buchautor (The Slaughter) und China-Experte Ethan Gutmann und die Falun Gong Praktizierende und amtierende Miss World Canada, Anastasia Lin. (Text: Manfred Horak; Fotos: Filmstills)
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Film-Tipp:
Hard to Believe
27.10.2015 (Beginn: 20.30 Uhr)
Filmcasino Wien