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Ein intensiver Abend, der sich der österreichischen Musikgeschichte widmet, steht am 21. Juni an. Zunächst um 20 Uhr in der Arena Bar (Margaretenstr.117, 1050 Wien) in Erinnerung an Georg Danzer, der vor sechs Jahren starb, danach um 22:30 Uhr in der Roten Bar (Volkstheater Wien), in der die Geschichte der Wiener Popmusik von den ersten Vorläufern des Rock'n'Roll in den Fünfzigerjahren bis hin zum Ausklingen des Hypes um die lokale Elektronikszene kurz nach der Jahrtausendwende aus dem soeben veröffentlichten Buch WienPop erzählt wird. Bleiben wir gleich bei der Zahl 21. Am 21.12.2012 ging ja bekanntlich die Welt unter. Für all jene, die dieses Medien begleitende und Konsum orientierte Großereignis verabsäumten liegt nun der einzig wahre Live-Soundtrack vor, nämlich vom größten Orchester der Welt, Gansch & Breinschmid. Musik der Gegenwart, zukunftsreich, made in Austria. Somit sei an dieser Stelle gleich auch ein feines Debüt-Album ans Herz gelegt, nämlich von der in Graz lebenden Singer-Songwriterin Julia Motz. "Wer das Ziel verfehlt / der ist noch auf dem Weg", hören wir die Gitarristin, Sängerin und Liedschreiberin auf "So Close" singen. Motz befindet sich dabei auf einem guten Weg und mit einem klaren Ziel vor Augen. Themenwechsel. Wir waren auch bei den Wiener Festwochen und sahen dort drei gänzlich unterschiedliche Produktionen: Il Trovatore (Grell. Comichaft. Fetzig.), Kommune der Wahrheit (der kaum über den Lecture-Charakter hinaus ging) und Kinder von Wien (großartiges Schauspiel, hervorragend umgesetzt). Und wir besuchten das Filmfestival identities (und begleiten es auch via Twitter #identities) und sahen in Freier Fall starke Bilder, die vor allem die inneren Konflikte des Protagonisten zeigen. Keep the Lights On wiederum erwies sich als intimer Film mit Humor rund ums Thema Drogensucht und Liebe. Die Filme im Rahmen von identities sind noch bis 16. Juni im Gartenbau, Filmcasino und Top Kino zu sehen. An diesem Tag enden übrigens auch die Wiener Festwochen, dafür startet tags drauf das Jazz Fest Wien. Ein Themenwechsel geht sich noch aus: Ab sofort gibt es mit dem deutschen Liedermachermagazin Ein Achtel Lorbeerblatt eine Sinnstiftende Kooperation. Das in Berlin ansässige Magazin rückt via Kulturwoche.at deutschsprachige Musik aus Österreich ins Rampenlicht - und umgekehrt. In diesem Sinne wünscht die Redaktion eine sonnige Kulturwoche. (Manfred Horak; 14.6.2013)