mumok-fassade_foto-mumokDas Museum der Wünsche präsentiert sich als nüchternes Sammlerkabinett der neuen mumok-Direktorin Karola Kraus, in dem der Besucher ein notwendiges Übel darstellt. Kunstvermittlung war gestern, längeres Verweilen mangels Sitzgelegenheiten unangenehm, also rasch schauen und weitergehen.

Um die Museumskasse nach dem Umbau nicht weiter zu belasten stellt Karola Kraus mit dem Understatement teurer Frauen Wunschobjekte neben die Schmuckstücke der vorhandenen Sammlung. "Seht her, das passt so gut dazu, das muss ich einfach haben!", schreit sie den Besucher/innen zu. So gut man mit kleinen silbernen Schildchen, Marke 'Preis auf Anfrage', eben schreien kann. Vielleicht findet sich ein edler Gönner mit 1,5 Millionen Euro für "Das Monument" von Dan Flavin oder einen der 36 anderen Wünsche.

Was ist sonst neu?

mumok-foyer_foto-mumokUmgebaut wurden die Randbereiche Shop und Café in etwas, das man wohlwollend als nüchterne Eleganz bezeichnen könnte. Neu ist auch das Kino, dessen Sinnhaftigkeit in Zeiten des Kinosterbens - bildende Kunstfilme hin oder her - in einigen Jahren der Rechnungshof feststellen wird. In den Ausstellungsräumen herrscht hingegen museologischer Stillstand. Alles hängt oder steht artig im grellen 'white cube'. Die Zusammenhänge der Werkgruppen ergeben sich aus Format, Struktur oder Farbe. Auf Raumtexte wurde gleich ganz verzichtet. Für Wissbegierige bleibt der Audioguide durch die kleine Kunstgeschichte der Moderne. Auf Chronologie wurde bewusst verzichtet, doch der Dialog der Objekte ist mehr vordergründig, denn originell. Max Oppenheimer hängt neben Oskar Kokoschka, das Yves-Klein-Blau neben anderen Farbflächen und Peter Kogler neben den Cy Twombly-Kringeln. In einer Ecke hat alles Linien, in einer anderen findet sich eine Selektion der Aktionisten. Keine Frage, da sind schon Werke bedeutender Künstler zu sehen. Doch für einen bleibenden Eindruck oder eine Positionierung des Mumok als spannendes Museum ist dieses kuratorische Konzept zu wenig. (Text: Zinedinne; Fotos: mumok)

mdw_e2mumok-foyer_shop-und-cafeKurz-Infos:
Mumok: Das Museum der Wünsche

Bewertung: @@
Kritik zur Eröffnung am 9.9.2011
Zu sehen bis 8.1.2012