Zum "Buchliebling 2009" wurde Eva Rossmanns zehnter Mira-Valesky-Krimi gewählt. Nun, es gibt auch Leute die Oliver Pocher lustig finden. Stets am Puls der Zeit rumpelt der Leser mit Mira Valesky durch die Ermittlungen zur großen Story. Andererseits, was erwartet man von einer Frau, die einen schwarzen Samtsweater als elegant durchgehen lässt? Nicht am Oberkörper einer Russin, wohlgemerkt.
Am nächsten Morgen fahre ich mit meinem Auto aufs Land. [...] Mira Valesky, die Journalistin mit Juristenfreund Oskar und Schildplattkatze Gismo, wird bei der Schnüffelei wieder von ihrer ehemaligen Putze, jetzt Reinigungsunternehmerin, Vesna Krajner unterstützt. Die große Leserschaft bekommt einen Kurs in "Political Correctness" gleich mitgeliefert. Die Putzfrau ist selbstverständlich angestellt, bei der Polizei sind nicht alle korrupt, Beziehungsprobleme sind da um sie zu lösen und in den Politik/Chronik-Ressorts einer Zeitung, die etwas auf sich hält, wird ordentlich recherchiert. Schließlich gilt es einen gar garstigen Mord an dem Zwillingsbruder eines echten russischen Oligarchen, Dolochow, aufzuklären. Ich steige samt Verkleidung ins Taxi. Ich habe einen netten Lenker aus meinem neuen Kulturkreis erwischt. Er sieht sich um und redet mich in einer Sprache an, die ich für Türkisch halte. (S.189) Wie zu erwarten gibt es Einmischungen von Politik und Russenmafia. Molotowcocktail, Handtaschenraub und Messerstecherei - nicht alle Vorfälle zwischen dem Arlberg und Moskau sind Paranoia. Üppig zubereitete Mahlzeiten werden beim Buchliebling 2009 natürlich auch lang und breit beschrieben. Schließlich gilt es so nebenbei das Kochbuch "Mira kocht" von Eva Rossmann zu verkaufen. Die Erzählung ist noch mit einigen mehr oder weniger versteckten Seitenhieben auf österreichische Semi-Berühmtheiten gewürzt. Dass Prof. Welser am Wiener Juridicum Rechtsgeschichte lehrt, ist hinlänglich bekannt. So offen ausgesprochen hat es bislang allerdings niemand. Irgendwann kippt man schließlich entspannt in die Hausfrauenlatschen. Am Ende werden die Bösen verhaftet und die Guten liegen sich glücklich in den Armen. Wenn man bedenkt, dass es im Russischen keine Artikel gibt, kann man sich sogar mit dem Titel, Russen kommen, versöhnen. (Christine Koblitz) Buch-Tipp: |
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