Rita Litini, verführerischer Blondschopf mit üppiger Oberweite, braucht dringend einen neuen Prinzen, der ihr ein sorgenfreies Luxusleben finanziert. Der versteckt sich zwischen Tauchern und anderen Amphibien in Dahab. Ob du richtig küsst, siehst du, wenn das Licht angeht. Mascha Pawlowitsch liefert mit "Russisch blond" ein amüsantes, russisches Märchen ab - und Christine Koblitz so nebenbei den 2000. Artikel für Kulturwoche.at.
Bei der Frage, wie schlafe ich mich hoch, darf man sich im hohen Alter, also ab 25, keine Fehler erlauben. Noch dazu, wenn man - wie Rita - schon einmal schmerzlich auf einen nahezu profanen Lebensstil zurückgeworfen wurde. Wäre schön, wenn die Wohnung wieder mit Möbeln ausgestattet wäre. Zuerst will also ein geeigneter Kandidat ausgewählt sein und dann eine auf ihn zugeschnittene Verführungsstrategie entwickelt werden. Das große Los trifft den 31-jährigen Alexander Wlassow, Aussehen: unbekannt, Vermögen: groß (Nr. 13 der Forbes-Liste). Über die Freundinnen Lalja und Julika kann in Erfahrung gebracht werden, dass er seinen Reichtum eher verachtet und seine Freizeit gerne beim Tauchen verbringt. Also investiert Rita in Tauchausrüstung, Hallenbadvorbereitungskurs und billige Fetzen und macht sich auf nach Ägypten. "Und überhaupt, warum sind auf Hawaii so viele arme Studenten?" - "Das sind nur amerikanische Obdachlose. Die wohnen am Strand und bügeln die Wellen..." Dort beginnt das große Tarnen und Täuschen und schon bald stehen neben Fidel und Che drei Herren als potentielle, verkleidete Multimillionäre zur Auswahl: Sascha (Alexander Nr.1), Sergej und Alexander Nr.2. Es sei noch erwähnt, dass sie nicht die einzige ist, die mit falschen Karten spielt. Auf der Suche nach Hinweisen auf den richtigen Wlassow verliert sie unweigerlich ihr Herz. Doch das war natürlich nicht vorgesehen. So überraschend, wie die Autorin verspricht, ist das Ende nicht. Aber auf dem Weg dahin gibt es allerlei Irrwege und Verwicklungen, die das Buch zum unterhaltsamen Zeitvertreib machen. Insgesamt eignet sich diese Geschichte fomidabel für die Transformation zu einer leichten, romantischen Sommerkomödie im Spielfilmformat. "Safari für eine Blondine", wie der russische Bestseller wörtlich übersetzt heißt, ist das erste Buch von Mascha Pawlowitsch, das am deutschsprachigen Markt - auch als E-Book - erhältlich ist. In Russland sind bereits zwei weitere Romane erschienen: "Luxemburgischer Garten" (2006) und "Felix" (2007). (Christine Koblitz)
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