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Der Iran ist wieder einmal in den Medien. Es wird Zeit, ein anderes Bild dieses Kulturlandes zu zeichnen. Der Iran ist u.a. ein Land der Literatur, was auch der Roman "Ungläubig" von Sama Maani beweist. Von Nadia Baha.

Bereits am Anfang der Lektüre beschlich mich das Gefühl, dass dieser Roman ein ungewöhnlicher werden würde. Ich sollte Recht behalten. Es gibt mehrere Stränge, die für sich genommen schon je einen Roman ergeben könnten. Da wäre zuerst einmal Onkel Danusch, der als verrückt gilt. Arasch, der in Graz Medizin studiert, ursprünglich aus Teheran ist. Arman wiederum ist Kommunist, ebenfalls in Graz und schreibt immer Berichte an das Zentralkommitee. Auch Arasch schreibt: Briefe an seine Therapeutin. Diese und noch einige andere Charaktere treffen in diesem eher schmalen, aber literarisch und inhaltlich sehr dichten Buch aufeinander. Man merkt, dass der Autor viel Wissen aus diversen Bereichen mitbringt. Da wird Psychoanalyse mit Kommunismus gewürzt, orientalisch-opulent fabuliert und witzig über Ideologie und Religion gespöttelt. Dies ist kaum verwunderlich, denn Sama Maani wurde in Graz als Kind iranischer Eltern geboren und ist Psychoanalytiker. Aha ... genau, der Kreis schließt sich. Dieser Gedanke kommt auch am Ende des Buches. Das Ende von "Ungläubig" wird an dieser Stelle allerdings nicht verraten. Lesen Sie sich dieses Buch an und lassen Sie sich von der Absurdität und dem Witz des Autors Sama Maani verzaubern. (Nadia Baha)


Buch-Tipp:

Sama Maani: Ungläubig
Bewertung: @@@@
Verlag: Drava Verlag (2014)

Multimedia Projekt von Sama Maani