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bodanis_elektro_klein"Von Edisons Traum bis zur Quantenstrahlung", so der Untertitel der hochinteressanten und enorm kurzweiligen Lektüre des in England lebenden Autors, ist die Geschichte über die Entdeckung und Erforschung der Elektrizität, natürlich auch, wie sehr uns die Nutzbarmachung im Alltag veränderte. 

David Bodanis verstrickt sich dabei nicht in für Laien schwer bis kaum verständliche Abhandlungen, versucht aber auch gar nicht mal so sehr das Thema populärwissenschaftlich abzuhandeln, sondern gewinnt den Leser mit der Einflechtung der - oft skurrilen bis ausnahmslos tragischen (Turing!) - persönlichen Schicksale jener, die für den enormen Fortschritt in den vergangenen ca. 150 Jahren zuständig waren. Der Autor blickt dabei auch ebenso in die parallel verlaufenden Zeitgeschehnisse; gesellschaftliche Aspekte werden also genauso in den Kontext gebracht wie die Hintergründe warum Forschungsgelder flüssig gemacht wurden und welche Intrigen und Verfeindungen oder aber auch Freundschaften gegenüber standen. Berichtet wird über diverse Laborarbeiten, in der erstmals die ungeheure Kraft der Elektrizität erkannt wurde, und was daraus gemacht wurde - Telegrafenapparate, Glühlampen, Straßenbahnen, Mobiltelefone - aber ebenso, welche Rolle dabei Elektrizität im 2. Weltkrieg spielte, Stichwort Radar, und weshalb viele heute noch glauben, dass, wenn man Karotten isst, über ein besseres Sehvermögen verfügt. Fachspezifische Erklärungen bilden in "Das Universum des Lichts" somit eher nur den Rahmen, was dem Sachbuch allerdings sehr zugute kommt, weil dadurch dem durchaus sperrigen Thema die Sperrigkeit abhanden kommt und dank der zahllosen intelligenten Verknüpfungen von Bodanis "Das Universum des Lichts" eine breite Leserschicht anspricht. Ein Buch mit vielen Erhellungen geschichtsträchtiger Erkenntnisse. (Manfred Horak) 

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Rowohlt, 2005
286 S., gebunden
ISBN 3 498 00628 2