blondie_live_teaserWelch eine angenehme Überraschung, dass Blondie auch im angereiften Alter live zu überzeugen wissen, was ja nicht unbedingt zu erwarten war ob der mäßig gelungenen Comeback-Alben "No Exit" (2001) und "The Curse of Blondie" (2003). Da bereitet die vorliegende DVD schon mehr Freude.

So ist es auch kein Wunder, dass auf der vorliegenden DVD gerade mal drei Songs aus „No Exit“ (plus ein Bonus-Video aus diesem Album) den Weg in die Setlist fanden, wobei „Screaming Skin“ eh noch recht formidabel ist. Den großen Qualitätsunterschied zwischen Blondies Alterswerk und Blondies frühen Jahre ist natürlich in der Einbettung von „Maria“ zwischen „Sunday Girl“ und „Call Me“ zu erkennen. Aber wie auch immer: Die alten Songs zünden heute noch, sind magische Popsongs.

Die Band lebt dabei in erster Linie von der Performance von Schlagzeuger Clem Burke, der über alle Vergangenheitsschatten hinwegfegt, und von Deborah Harry, die weiterhin über wunderbare gesangliche Ausdrucksformen verfügt.
Am wertvollsten erscheinen mir die Versionen von „Sunday Girl“, in der sich Deborah Harry gesanglich voll reinhaut, um es mal flapsig zu formulieren, sowie der Clubsong „Rapture“, der den Einfluss von Blondie nachhaltig untermauert.
Superb ist auch „Shayla/Union City Blue“ mit einer Glanzleistung von Clem Burke, das punkige „One Way Or Another“, sowie die am Schluss des Konzerts gebrachte lange Version von „Heart of Glass“. Von den großen Hits fehlen im übrigen eigentlich nur „The Tide Is High“, und vor allem aber „Denis“.
Dass Blondie es nicht dabei belässt die Songs ohne Abstand zur Entstehungszeit herunterzukurbeln ist das wohl größte Plus.
„Blondie Live“ bietet also nicht nur Reminiszenzen, sondern auch die adäquate zeitgemäße Darstellung großer unvergessener Popsongs. (Manfred Horak)

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DVD-Tipp:
Blondie - Live
Musik: @@@@@
Klang: @@@@
Film & Material: @@@
Extras: @@
Label/Vertrieb: Eagle Vision/Edel