No digital equipment was used for this cosmic recording session, heißt es im Booklet, die Band knüpft damit an die Psychedelic-Rocker der 60er/70er Jahre an und klingen dennoch in keiner Weise retro-mäßig. Im Gegenteil: Die Marschrichtung lautet Zukunft, genährt von traditionellem Rock bis Metal und Fusion. Es sind freilich die überirdischen Themen, die in den Texten auftauchen und von Jürgen Preissler (Vocals, Guitar, Keyboards, Bass), Christian Prenger (Drums, Percussion) und David D. Ebner (Bass) auch musikalisch konsequent umgesetzt wird. Besonders angetan hat es mir dabei das Lied "Universal Love Generator" mit Gastsängerin Klara Steinhauser; hier klingt die Band am komplettesten und hier werden diese feinen Nuancen spürbar, die generell in den Klangwelten von Moon Airport Mystery stecken. Prenger bezeichnete die Musik als Progressive Progression for Progressive Music, was in erster Linie sehr gut klingt, letzten Endes aber auch tatsächlich dem Wesen des Albums sehr nahe kommt. Gleich der Einstiegssong "Cosmic Qi Gong" ist ein elementares Ereignis. Mit ziemlicher Wucht und natürlicher Energie hievt sich die Band in das Solarsystem, stürmt als "Astral Pilot" hinterm Mond, um in weiterer Folge die paranormalen Ornamente zu ergründen, bis sie halt irgendwann im psychedelischen Tempel landen. Und spätestens dort sind die letzten Fragen beantwortet, die in Liedern wie "Optical Illusion Factory" und "Apollo Machine" gezündet werden: War die Mondlandung ein inszeniertes Kubrick-Spektakel oder real? In dieser New Space Rock Music gibt es jedenfalls allerhand aufzuspüren, nicht nur für Weltraumfundamentalisten, Solarenergie-Enthusiasten und Hardrock-Jüngern. Sich darauf einzulassen mag vielleicht ein kleiner Schritt sein, bewirkt aber einen riesigen Sprung. Über Nebenwirkungen befragen sie bitte ihren außerirdischen Apotheker oder die nächste Raumfahrtsbehörde. (Manfred Horak)