In der heutigen HipHop-Kultur muss man so einiges ertragen: Schlechte Rapper, lahme Beats und blödes Angebergehabe. Allerdings geht es auch, Gott sei Dank, noch anders: Die fünf Jungs von Texta rocken auch nach 18 Jahren im Geschäft noch ordentlich das Haus.
Nach knapp fünf Jahren melden sich Texta nun endlich mit ihrem neuen Studio-Album "Grotesk" zurück. Vorstellig mit den neuesten Kreationen wurden sie am 6. Mai 2011 beim Release-Konzert im Wiener Gasometer. Doch bevor die Altmeister die Bühne betraten, durften die Fans erst einmal die Supports genießen. In bewährter Weise eröffneten Average und sein DJ URL das Konzert und stellten einmal mehr unter Beweis, dass sie zu Recht mittlerweile zu einer festen Größe im österreichischen HipHop gehören. Darauf folgten dann Hinterland mit ihrem freshen Dialekt-Rap. Im Zuge ihrer Neuveröffentlichung "Voixsmusik" wird man demnächst sicherlich noch einiges von den talentierten Burschen zu Hören bekommen. Und weil sich an diesem Abend die guten Acts die Klinke in die Hand gaben, bevölkerten dann auch die Hauptverantwortlichen bald die Bühne. Was dann geboten wurde waren zwei Stunden eines rundum gelungenen Konzerts. Ab dem ersten Song ging die Menge ab und Texta zeigten, dass man auch nach der sechsten Platte immer noch kreative, neue Sounds liefern kann. Zu meiner persönlichen Freude brachten die vier MCs um DJ Dan auch noch einige Klassiker zu Gehör, die den Saal letztendlich zum Kochen brachten. Nach 90 Minuten umwerfender Show und halbstündiger Zugabe haben es dann aber selbst diese routinierten Rapper noch geschafft mit dem letzten Song des Abends die Stimmung zu kippen. Leider haben sie die Low-Beat-Nummer ganz ans Ende des Konzerts gesetzt, bei der ihre hoch gepriesene, doch dann leider unzureichend gebliebene Sängerin die Hooks übernahm, denn somit wurde das Publikum und die gesamte aufgebaute Spannung zum Schluss wieder eingeschläfert. Aber trotz dieses Fauxpas blieb es ein großartiges Konzert und jede unverkaufte Karte des Abends war eine Verschwendung. (Text: Katja Kramp; Foto: Zoe*Fotografie)
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