Eine weitere gemütliche Zusammenarbeit zwischen dem österreichischen Saxofonquartett der Herren Florian Bramböck, Klaus Dickbauer, Christian Maurer und Wolfgang Puschnig im Verbund mit der portugiesischen Sängerin Maria Joao ist auf dem guten Album "Cinco" zu hören, das mit verspielten, liebevollen, Tändeleien aufhorchen lässt.
Man muss nicht unbedingter Jazzfan sein, um dieses Album zu mögen, aber zuhören muss man halt können, damit die Details nicht verloren gehen. Und Details gibt es darauf etliche zu entdecken. Viele freilich offenbaren sich erst nach einiger Zeit, selbst dann noch, wenn man glaubt, mit dem Album bereits auf Du und Du zu sein. Maria Joao lotet in den meisten der 12 Songs diverse musikalische Grenzbereiche aus, das Quartett schmiegt sich dabei an die bezaubernde Stimme an und geht darüber hinaus zudem naturgemäß ihren eigenen Weg. Allen ist der gemeinsame virtuose Spielwitz gepachtet. "Cinco" macht Spaß und widerlegt einmal mehr trüben Jazzpolizisten, die behaupten, dass Jazz nicht Spaß machen darf, sehr deutlich. Hört einmal in "From Innsbruck to Porto" rein oder in das aberwitzige "Um choro feliz", das in der Improvisationsfreudigkeit der fünf Protagonisten aufgeht. Das Herzstück der CD, das stille "Corazon Perdido" von Puschnig und Joao, und das nachfolgende "Preto e Branco" zeigen dann auch noch das riesige Potenzial der Band auf, agieren, ja ja, ziemlich weltmeisterlich, in der Beatmung zeitgeistfreier Strömungen, im Wechselbad historischer Jazzmythen und zeitgenössischer Jazzwahrheit. Muss man kennen. (Manfred Horak)
Musik: @@@@
Klang: @@@@@
Label/Vertrieb: Emarcy/Universal (2005)