Musikalisch perfekt, programmatisch grenzwertig, so lässt sich in vier
Worten die CD von Forms of Plasticity beschreiben. An der Vorgabe eines
Konzeptalbums sind schon viele gescheitert, warum sollte also nicht auch
FoP scheitern?
Die Idee, eine Rundreise durch etliche europäische Länder anzutreten ist an sich ja überzeugend, schlicht, es scheitert an der Umsetzung. Dem Himmel sei es getrommelt und gepfiffen, es scheitert aber nur an der Titelgebung und nicht an der Musik. By the way, eine CD dient ja in erster Linie dem Hörgenuss und nix anderem!
Johannes Specht, Guitar, Lorenz Raab, Trumpet, Oliver Steger, Double Bass, Mike Breneis, Drums und bionic kid an den Turntables bilden FOP, als Gast leiht Sandra Pires der Truppe auf einem Take ihre Stimme. Besinnen wir uns auf die Musik, vergessen wir die realpolitische Situation in Europa und lesen wir die Titel der CD ganz einfach als Nummer von 1 bis 10. Tun wir dies, dann hören wir wunderbar entspannte Musik, einen gar wunderherrlichen Stilmix aus Jazz, House, Ambiente und etlichen anderen Bröckchen. Die Gruppe versteht es auf das Vorzüglichste, diese Einflüsse zu mischen und es schwebt und klingt dahin. Lorenz Raab lässt uns im schönen Übermaß teilhaben an seinem warmen, geschmeidigen Trompetenton, Johannes Specht setzt Akzente mit der Gitarre, Mike Breneis und Oliver Steger legen einen sanften und zugleich treibenden Rhythmusteppich und bionic kid an den Turntables fügt sich nahtlos in das musikalische Geschehen ein.
Es kommt der Wahrheit schon nahe, wenn man behauptet, man begibt sich auf eine Reise, auf eine musikalische Reise eben, die einem durch so manchen Klangkosmos führt. Ja, ich bin sehr angetan von dieser Musik, auch wenn ich das Titelgebende Konzept dahinter nicht ganz nachvollziehen kann. Muss ja auch nicht sein, Hauptsache die Musik nimmt den direkten Weg von den Boxen zum Ohr und erfreut einem. (akro)
CD-Tipp:
Forms of Plasticity: 10
Musik: @@@@
Klang: @@@@
Label/Vertrieb: crackedanegg (2006)