Bei diesen Live-Aufnahmen aus dem Jazzland zeigen Alfred Goubran aka Nabil und Primus Sitter, wie wunderbar sie harmonieren und wie wunderbar sie auch andere Werke interpretieren. In Zeiten von abgesagten Konzerten, leeren Veranstaltungsräumen und verstaubenden Clubs ist diese Aufnahme ein Trost.
Tröstlich-revolutionär geht es gleich los auf "M'zungu Blues“, denn der erste Song heißt "Workers Appeal“ mit einem Text aus Nabils Feder. Als ob die "Workers“ ge,- oder vertröstet werden wollen, schließt gleich "A Change is gonna come“ an - von Dave Mason.
Spannend ist es weltumspannend
Ja, dass better sooner than later "a chance kommt“ - das wünschen sich besonders jetzt wohl viele Menschen! Auch das schöne "Bleib hier“ mit der richtigen Mischung aus Getragenheit und leicht be-swingter Melodie erinnert auf schräge Weise an Element of Crime.
Allein die Zeilen "In den Straßen vor der Stadt, in den alten Häusern aus Beton. Da lebt, wer nichts mehr hat und nichts mehr darf und nichts mehr kann und nichts mehr soll“, sind es wert, den ganzen Song zu hören. Geschrieben hat den Text Alfred Goubran. Er verbirgt sich übrigens auch unter dem Namen Nabil. Primus Sitter bleibt Primus Sitter und ist nicht nur ein unglaublicher Gitarrist, sondern auch Komponist. Nabil/Alfred Goubran ist nicht ausschließlich Musiker, sondern wohl auch bekannt als Autor. Da haben sich zwei Tausendsassa gefunden!
Wer das Live-Album hört, hört auch, wie gut die Aufnahme aus dem Jazzland ist. Der Live-Charakter bleibt gewahrt, das Album klingt nicht glattgebügelt. Das Album sollte mit neugierigen Ohren und unbedingt gehört werden. //
Text: Nadia Baha
Foto: Alfred Goubran
Album-Tipp:
Nabil feat. Primus Sitter: M'zungu Blues
Label: Lindo