mit den Schlagworten:

Jazz für Verliebte muss nicht schmalzig sein.
rogers_adam_apparitions

 

Musik: @@@
Klang: @@@@
CrissCross Jazz/Harmonia Mundi (2006)





“When I compose music, I try to reflect something that honestly reflects the time in which I’m writing it!”. No na ned!! Aber vergessen wir mal die semiliterarischen Ergüsse von Adam Rogers und widmen wir uns der Musik, die macht nämlich entschieden mehr Spaß und Freude.
Ob es nun eine Reflektion des täglichen Lebens ist oder ob es sich um momentane Gemütszustände von Roger Adams handelt ist irrelevant. Wenn es sich um die Weltsicht handelt sieht Roger Adams eben diese durch die rosarote Brille, wenn es sich um seine persönliche Befindlichkeit handelt dann ist der Mann an der Gitarre gerade jetzt schwer verliebt und die rosarote Brille sei ihm gegönnt. So einfach kann man die Musik auf Apparitions auf einen Nenner bringen.

Erfreulicherweise lässt Adam Rogers seine Mitmenschen an diesem hormonellen Zustand mit Teil haben und zwingt seine Mitmusiker nicht in ein Korsett. Obwohl als durchaus homogenes Quartett agierend haben Chris Potter am Bass, Edward Simon am Piano, Scott Colley am Bass und Clarence Penn am Schlagzeug genug Platz um ihre Sicht der Dinge einzubringen. Vor allem Chris Potter am Saxofon nützt diese Freiheit in seinem Sinne und steuert ein paar wunderschöne und herzergreifende Soli bei. Neben elegischen und getragenen Nummern finden sich auf der CD auch eruptive Ausbrüche, ein wenig zu selten für mein Empfinden, aber so ist es eben mal im Leben eines Verliebten wie es Roger Adams eben zu sein scheint. Musik für Kerzenschein und einen Abend mit dem momentanen Herzensmenschen. (akro)