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Es ist soweit - die Auflösung, warum es sternklare Kriegsfilme gibt, und warum sie uns so gut gefallen! - ist da: weil wir immer schon mal durch das All fliegen wollten, und dabei erfahren, wieso 'das Böse' existiert. Von Stephanie Lang.
 

...Und dies, obwohl wir ... - oder eben doch, gerade weil wir 'liebes fähige Menschen' sind?!
'Star Wars'- Filme sind wie Wagner Opern: man geht rein oder raus, aber man kann nicht einfach daneben stehen.
"Episode III - Die Rache der Sith" ist ein kleiner Durchbruch im Kampf "Brilliante Technik gegen den Fehl-Faktor 'Mensch'" - der Macht sei Dank: es kann keiner ohne den anderen.

plakatDurch den leidenschaftlichen Erfindungseifer in der von George Lucas 1975 gegründeten Special Effects Firma, "Industrial Light & Magic", hat die Technik es geschafft, endlich auch digital unseren sinnlichen Ansprüchen gerecht zu werden. Die berechneten Illusionen sind jetzt so naturnah, dass unsere Sinne sich von ihnen bis in die letzte Faser hinein täuschen lassen wollen.
Wer braucht den Prater - also tatsächliches Risiko, wenn man in so schönen Simulationen schwelgen kann?! Natürlich ersetzt uns ein Kinofilm nicht das Erlebnis von realer Schleuder- und Fliegkraft an der frischen Luft. Der Kauf einer Kinokarte beinhaltet auch nicht die Überwindung unserer existenziellen Todesangst vor einem eventuellen technischen Defekt des Geräts. Doch dafür erleben wir, was passiert, wenn unser Geist den Raum verlässt - spazieren fliegt - neue Welten, neue Wesen, neue Lebensformen kennen lernt - irgendwo schwebt, abhebt und Milliarden Kilometer weiter wieder sanft auf die Füße kommt und dabei auch noch unverletzt den Helden spielen! Das kann man im Prater einfach nicht. Du bleibst in Wien, im 2. Bezirk, am Praterstern - egal wie schnell Du Dich drehst.

Soviel zum virtuellen Vergnügungspark, den uns George Lucas beschert hat

Doch was das wichtigste ist: er hat Wert darauf gelegt die 'Achterbahn' unserer menschlichen Gefühle gleichwertig zu behandeln. Dank seiner lebendigen Schauspieler gelingt Lucas die Gratwanderung zwischen Spektakel, Kampf und Mitgefühl: durch Ewan McGregor - der es schafft auch in einem Space-Kampfflieger ein Mensch zu bleiben, dem man so etwas wie Hunger und Durst zutraut - und Natalie Portman - die schön ist, weil sie durch ihre Augen Liebe verschenkt, und den liebevollen Blick des Beschenkten genießen kann - und Ian McDiarmid - der böse ist, weil er seine sinnliche Leidenschaft befriedigt, wenn er es schafft die Angst und den Ehrgeiz der Jugend zu seinen Zwecken zu benutzen.
Und durch Hayden Christensen, der uns tragisch schön beobachten lässt, wie die Verführungsstrategien 'des Bösen' bei uns Erdbewohnern greifen: Wer von uns hat kein Verständnis für ein abgrundtiefes Verlangen eines liebenden Menschen das Leben seines Partners und seiner Kinder zu retten? Vor allem wenn er den Tod schon einmal so hautnah erleben musste!? Natürlich will er alles, auch das Verbotene lernen, wenn es seine Liebe vor dem Tod bewahren kann. Weil er nicht mehr allein sein kann. Weil er nicht mehr verlieren will. Weil er das Leben in Liebe braucht. Wer darf und kann ihm das verübeln?!
Das Gemeinste an der 'Macht des Bösen' ist aber - sie lügt. Sie verspricht dir die Überwindung der Naturgesetze und hält dieses Versprechen gar nicht ein. Sie hat auch überhaupt nie vorgehabt irgend etwas einzuhalten, denn: das einzige, was 'das Böse' treibt, ist der Erhalt seiner egozentrischen Position - gegen alles und jeden. Darauf kann man sich sogar verlassen.

szenenfotoUnd jetzt, wo wir endlich wissen, wie's wirklich war, wollen wir alle Vier: "Die Rache der Sith", dann "Krieg der Sterne", dann "Das Imperium schlägt zurück" und dann noch "Die Rückkehr der Jedi-Ritter" - sodass wir morgens bei Sonnenaufgang erst wieder die Erde betreten - äh - dürfen, äh - müssen, - okay, sollten. Warum eigentlich? (Stephanie Lang; 2005)

Filminfos:
Im Verleih von Centfox Film GmbH

Regie & Drehbuch: George Lucas
Kamera: David Tattersall, BSC
Schnitt: Roger Barton
Musik: John Williams

Darsteller:
Christine King
Ewan McGregor
Natalie Portman
Hayden Christensen
Christopher Lee
Samuel L. Jackson
und, natürlich,
C-3PO (alias Anthony Daniels)
sowie
R2-D2 (alias Kenny Baker)