Das größte österreichische Filmfestival ist hierzulande längst Kult und für die Dauer von zwei Wochen, dieses Jahr zwischen 13. und 25. Oktober 2006, vergisst man so ziemlich alles andere an Kulturangeboten. Die Viennale zeigt Kino nicht nur in den schönsten Kinosälen Wiens, sondern zeigt das Kino von der besten Seite, in all ihrer Atemberaubendheit, Magie, Intellektualismus und Gefühl. Neue bis dato noch nie gezeigte Filme werden dem Publikum ebenso präsentiert wie Klassiker und alte Filmraritäten, verwoben anhand mehrerer roter Fäden, die, miteinander verknüpft, einem blühenden Gewächs gleichen.

viennale_06_plakat_finEin starker Andrang herrschte naturgemäß um die begehrte Viennale Tasche, die heuer in einem Orange-Kroko-Muster verteilt wurde. Der Anlass dazu war die vollständige Bekanntgabe des Festivalprogramms, wozu sich Viennale Direktor Hans Hurch, Stadtrat für Kultur und Wissenschaft Dr. Andreas Mailath-Pokorny und Filmmuseumsoberhaupt Alexander Horwath auf der Bühne des Kinos wieder fanden. Sichtlich übermüdet und angeschlagen begrüßte Hr. Hurch die erschienenen Gäste, verlor sich in einem Meer von diffusen Programmempfehlungen und Dankesreden. Zwar waren diese nicht uninteressant, oder gar unwichtig, doch überschattete die Ungeduld des Hr. Dr. Pokorny, die ansonsten wohl lockerere und mit Ironie gewürzte Ansprache. Hr. Pokorny übernahm salopp und mit der Eleganz eines Windhundes seinen Beitrag und leitete den Aufmerksamkeitsfokus an Hr. Horwath über. Dieser war sichtlich selbst von dem Programm des Filmmuseums bei der Viennale beeindruckt und begann mit einer passionierten Erläuterung das Filmemacherehepaar Demy/Varda im filmgeschichtlichen Kontext vorzustellen.  

Alles in allem verspricht die Viennale '06, vor allem was die „Filmraritäten und Klassiker“ betrifft, ein spannendes Festival zu werden. (mh/pdc)

Link-Tipp:
Viennale-Corner auf Kulturwoche.at
Hans Hurch über die Viennale '06 (Podcast)