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sosmusiklandoesterreichNur Venezuela und Neuseeland senden noch weniger Musik aus eigener Produktion. Diesen wirtschaftlichen und kulturellen Standort-Nachteil für die "Musiknation Österreich" gilt es rasch zu beseitigen.

 

 

 

 

Musikschaffende und Interessenvertreter fanden sich unter dem Signet SOS-Musikland.at zusammen, um die Forderungen nach einer verstärkten Berücksichtigung heimischer Musik in den öffentlich- rechtlichen Sendern des Landes zu präzisieren und öffentlich zu untermauern. Unterstützt wird die Initiative erstmalig von einer breiten institutionellen Koalition, namentlich der Musiker- Komponisten-Autoren-Gilde, dem Österreichischen Musikrat (ÖMR), der Kultur-Gewerkschaft (KMSfB), dem Verband der Österreichischen Musikwirtschaft (IFPI), dem Verband unabhängiger Tonträgerunternehmen, Musikverlage und Musikproduzenten Österreich (VTMÖ) und dem Fachverband der Audiovisions- und Filmindustrie innerhalb der Wirtschaftskammer (FAF).

ORF hat sich bereit erklärt in einen Diskurs mit SOS-Musikland.at zu treten

entwicklung_musik_oesterreichEine verbindliche Vereinbarung gleichberechtigter Partner und ein ständiger, konstruktiver Dialog erscheinen SOS-musikland.at als wünschenswerte, aber keineswegs einzig mögliche Lösung. Auch für Privatradios könnten in Hinkunft staatliche Fördermittel, wie sie aktuell vom Verband der österreichischen Privatsender gefordert werden, mit freiwilligen Quotenvereinbarungen  oder einer Quoten- Regelung durch den Gesetzgeber verknüpft werden. Die konkrete Formulierung von Zielen und begleitenden Maßnahmen nach dem Muster der erfolgreichen „Charta der Schweizer Musik“ zur gesetzeskonform angemessenen Berücksichtigung heimischen Repertoires im Programmangebot wird derzeit ORF-intern diskutiert. Als nächster Schritt wurde eine weitere Verhandlungsrunde noch Ende Juli 2008 vereinbart. Seitens der Plattform SOS-Musikland.at wurden beim ersten Gespräch mit Hörfunkdirektor Dr. Willy Mitsche und den Senderchefs von Ö3 (Georg Spatt), FM4 (Monika Eigensperger) und Ö1 (Prof. Alfred Treiber) am 27. Juni 2008 im Wiener Funkhaus folgende Forderungen an den ORF eingebracht:

1. Die Formulierung von dynamischen Richtgrößen für die Marktanteilsentwicklung österreichischen Musikrepertoires, abgestimmt auf das Programmprofil jedes Senders. Ziel: die schrittweise Erreichung der Marktanteils-Werte des europäischen Durchschnitts (derzeit rund 40%).

2. Die kooperative Schaffung eines „Dialog-Organs“, das auch eine gemeinsame Kommunikationsbasis nach innen und außen bietet.

3. Kurz- und mittelfristige Quoten-Zielvereinbarungen, zusätzliche Vereinbarungen über Kern-Zeiten und Neuheiten-Anteile der Radio-Playlists.

4. Vereinbarung einer gemeinsam anerkannten statistischen Messgröße (auf Basis der AKM-Auswertungen), anhand derer die Marktanteilsveränderungen evaluiert werden können und die einen internationalen Vergleich zulässt.

5. Eine rasche Finalisierung der Verhandlungen mit dem ORF und die gemeinsame Unterzeichnung der Musikcharta Österreich noch 2008.

6. Die Notwendigkeit, den Musikstandort Österreich mittelfristig auch durch einen gesetzlichen Rahmen allgemein abzusichern - gemäß den Vorgaben der UNESCO zur Sicherung der kulturellen Vielfalt in Österreich.

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Österreich an letzter Stelle der europäischen Vergleichsstatistik

"Eine produktive und medial präsente heimische Musiklandschaft stärkt auch die Position eines starken und inhaltlich vielfältigen, öffentlich-rechtlichen Programmangebots", so SOS-Musikland.at-Sprecher Hannes Eder. "Dem Ziel, den Marktanteil lokalen Repertoires in allen Radioprogrammen des ORF (und in einem zweiten Schritt möglichst aller Sender in Österreich, auch privater) deutlich, verbindlich und nachhaltig zu steigern, sind wir nach einer intensiven Verhandlungsrunde einen ersten Schritt näher gekommen".

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"Wie immer der ORF seinen Musikanteil bemisst, man kommt um das desaströse Faktum, dass Österreich an letzter Stelle der europäischen Vergleichsstatistik liegt, nicht herum", erläutert Stephan Dorfmeister, Sprecher des Indie-Verbands VTMÖ. "Weltweit sieht es kaum besser aus: nur Venezuela und Neuseeland senden noch weniger Musik aus eigener Produktion. Diesen wirtschaftlichen und kulturellen Standort-Nachteil für die „Musiknation Österreich“ gilt es rasch zu beseitigen".

"Als Vergleichsbasis und Messlatte soll in Hinkunft ganz selbstverständlich die gesamteuropäische Kultur- und Medienlandschaft dienen, und deren Durchschnittswert für lokales Musikrepertoire in den jeweiligen lokalen Radiosendern", so Peter Paul Skrepek, Präsident der Musikergewerkschaft. "Wir sind zuversichtlich, sofern der ORF und die Politik ihren Auftrag ernst nehmen, diese Werte innerhalb von drei Jahren zu erreichen. Denn wer will schon unterdurchschnittlich sein?!" (PR)

Link-Tipp:
www.sos-musikland.at