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thomas_alex_hartmann_otsDie Buchmesse Litera findet zwischen 23. und 27. April 2008 im Design Center Linz statt mit dem Ziel sich neben Frankfurt/M und Leipzig als 3. internationale Buchmesse zu etablieren. An fünf Tagen soll Litera jährlich im April von Berthold Greif veranstaltet werden. Bereits im Vorfeld gibt es viele Diskussionen rund ums liebe Geld, und so fordert der Autor Thomas Alexander Hartmann Gagen-Verzicht für Lesungen bei Litera. 

 

 

Kampf dem Analphabetismus

"Lesen", so der Schweizer Schriftsteller Thomas Alexander Hartmann, "ist das einzige zweifelsfreie Zeugnis für das Menschsein und im Österreichischem Linz haben die Veranstalter der Buchmesse Litera sich ja genau dies auf die Fahnen geschrieben und ihre Buchmesse nicht dem Gewinn sondern der Gemeinnützigkeit untergeordnet und welches Ziel kann eherner sein als den Analphabetismus zu bekämpfen". Zu dieser Aussage kam es deshalb, weil das Land Oberösterreich das Förderansuchen von Berthold Greif, dem Veranstalter der Buchmesse, ablehnte. Greif ließ aufgrund dessen mit der Aussage aufhorchen, dass zwar alle sehr interessiert waren, "aber wenn ich vom Land nichts bekomme, werd’ ich die oberösterreichischen Autoren bitten, dass sie gratis lesen."

Über den Mut eines Menschen

Umso mehr ist Hartmann derzeit verwundert, wie die Stadtväter und allen voran die heimische Presse alles daransetzen die Veranstalter zu diskreditieren. Hartmann: "Da werden Anfragen an den Vermieter hinsichtlich der Vertragserfüllung veröffentlicht, die formal juristisch betrachtet jedenfalls längst die Voraussetzungen einer Schadenersatzklage erfüllen würden, da reüssiert ein Herr Professor Würde verletzend über die "Unfähigkeit" des Veranstalters und ist in Wahrheit wohl pikiert über den Mut eines Menschen ohne Titel und Orden. Es ist ein peinliches Trauerspiel was man Hinterwäldlern aus den Bergen von Oberösterreich zutraut aber nicht einer Stadt, welche sich anschickt, im nächsten Jahr die Europäische Kulturhauptstadt zu werden."Hartmann selbst, der im Falle eines Preises das Preisgeld nicht annehmen will um die Messe im nächsten Jahr nicht zu gefährden, fordert seine Kollegen auf ebenfalls auf alle Preisgelder zu verzichten und im nächsten Jahr gratis lesen. Hartmann: "Diese Geste des ritterlichen Aktes ist eine gute Werbung und eine weit bessere Anlage für Autoren als das Geld auf dem Konto zu horten und sie könnte über das Wohl oder Weh der Messe entscheidend sein."

Das teuerste Buch der Welt

Die Kalkulation der Litera belaufe sich übrigens auf 522.000 Euro, 254.000 davon bewertet Greif als Eigenleistungen seines Teams. Wo wir schon bei Zahlenspielen sind: Der Autor Thomas Alexander Hartmann ließ von sich zuletzt auch außerhalb der Diskussionen rund um Litera des Öfteren aufhorchen, so z.B. als er sein Buch "Die Aufgabe" (ISBN: 978-3-00-023396-8) als das bis dato teuerste Buch der Welt in das Verzeichnis der lieferbaren Bücher (VLB) aufnehmen ließ. 13 Seiten hat das Einzelexemplar und kostet schlanke 153 Millionen Euro und somit ist es auch teurer als das 74-seitige handgeschriebene "Codex Leicester" von Leonardo da Vinci, das im Jahr 1994 für 30,8 Millionen Dollar an Bill Gates verkauft wurde. Den Grund für den geschmalzenen Preis seines Buches begründet Hartmann damit, dass er für die 13 Seiten mehr als 30 Jahre benötigt hat und "der Preis ja erst dann wirklich frei ist, wenn man ihn ohne Zwang betrachtet." Auf der Buchmesse Litera stellt Hartmann, der sich selbst als den größten Philosophen aller Zeiten hält, eine philosophische Dichtung (ISBN: 978-3-00-023397-5) vor, die nur 1530 Euro kostet, wobei der Buchpreis, sollte Hartmann dafür den Literaturpreis gewinnen, für die 1000 verfügbaren Exemplare auf 1,53 Millionen Euro pro Stück anheben möchte. Ein klarer Fall für Spekulanten. (mh; Foto: OTS APA)

Veranstaltungs-Tipp:
Litera Linz
23. - 27. April 2008
Design Center Linz