lolitasDer Fotograf zeigte einige Arbeiten über die "Suche nach dem Besonderen im Alltäglichen", um diesen scheinbar 08/15-Motiven - Teenager aus Kaisermühlen, junge Models aus Bratislava, Gemeindebau Wohnungen - einen neuen, Ikonenhaften Charakter zu verleihen, in der Artbits Galerie.
 

Das Leben im Visier

Begibt man sich in die kleine Galerie mag der erste Eindruck sicherlich ein enttäuschender sein, weil man sich ja eben von Fotoausstellungen im wesentlichen doch etwas anderes erwartet als langweilige Häuserzeilenmotive und starre Porträts wie man sie nicht selten im Miniformat als Passbilder kennt. Nun, das mag vielleicht der erste Blick sein, das schnelle Abtasten. Lehnt man sich bequem zurück (bitte ausprobieren: Mitten im Raum stehend) und betrachtet das Gezeigte länger und intensiver beginnt die langweilige, starre Fassade zu bröckeln. Die Alltäglichkeit erzählt ihre Geschichten, man fühlt sich hineingesogen in die stilistische Vielfalt der Fotografien, ob nüchterne Architekturaufnahmen oder verschwommene Gegenwartsbefindlichkeiten, ob grobkörnige Porträtaufnahmen oder technisch perfekte. Sicherlich das Herzstück der Ausstellung ist jene mehrteilige Fotografie, bei der das Gefühl entsteht in einem Wohnzimmer zu sein und nur weil man zu faul ist den Vorhang zur Seite zu schieben, sieht man die Außenwelt nur verschleiert, aber gerade genug um zu sehen, dass draußen eigentlich eh nix los ist - oder doch? Na, was weiß ein Fremder. (mh)

Link-Tipp:
Artbits Galerie