Im Wiener Hofmobiliendepot wird zwischen 25. Jänner und 25. April 2007 Italienisches Design aus den Jahren 1945 bis 2000 gezeigt, insgesamt 100 ausgewählte Klassiker der italienischen Designgeschichte aus der Ständigen Sammlung der Triennale di Milano. Eine Zeitreise durch ein Stück Alltags- und Kulturgeschichte, eingeteilt in den fünf großen Abschnitten „Nachkriegsjahre und Wiederaufbau“ (1945–1960), „Wirtschaftsboom und Konsumfetischismus“, (1960–1970), „Jahre des Konflikts und des internationalen Durchbruchs“ (1970–1980), „Hedonismus und Postmoderne“ (1980–1990), „Auf der Suche nach einer neuen Identität“ (1990–2000).
Den symbolischen Anfangs- und Endpunkt der Gastausstellung setzen dabei zwei virtuelle Objekte: Die Schreibmaschine „Lexikon 80“ - ein mittlerweile archäologisches Fundstück einer vergangenen Zeit - von Marcello Nizzoli und Giuseppe Beccio aus dem Jahr 1945, entworfen für Olivetti, die es heute nicht mehr gibt, die keiner mehr verwendet und niemand mehr produziert. Als Pendant dazu wird ein Objekt gezeigt, das es noch nicht gibt, das noch niemand in seinem 
Alltagsleben verwendet: „I Trasformabili“ aus dem Jahr 2000 von Moreno Ferrari für C. P. Company – ein futuristisches Objekt aus Polyäthylenhaut, das sowohl Regenmantel-Stuhl als auch Jacken-Iglu sein kann.
Dazwischen zeichnet die Schau in umfassender wie prägnanter Weise die Entwicklung des italienischen Designs seit 1945 nach. Im Mittelpunkt stehen Objekte des Möbel- und Produktdesigns, die von international bekannten Designern und Firmen entworfen und produziert wurden. Die Exponate sind Vorzeigestücke einer schier unüberschaubaren Design-Produktion, die die Welt jahrzehntelang begeisterte und widerspiegeln gesellschaftliche Entwicklungen bzw. eine bestimmte Ära, Kultur oder Mode.
Zu sehen sind zum Beispiel die Kofferschreibmaschine Lettera 22 von Marcello Nizzoli und Giuseppe Beccio für Olivetti (1950); die legendäre Vespa, 1946 von Corradino D'Ascanio für Piaggio entworfen; die elegante Stehlampe Arco von den Brüdern Castiglioni für Flos (1962); der Sitzsack Sacco von Piero Gatti, Cesare Paolini und Franco Teodoro für Zanotta (1968); der Kult-Fauteuil Proust von Alessandro Mendini für Studio Alchimia, Atelier Mendini (1976); das Rennrad Laser von 
Antonio Colombo, Paolo Erzegovesi und Gianni Gabella für Divisione Cinelli di Gruppo Spa (1980); die berühmte Espressomaschine La Conica von Aldo Rossi für Alessi (1982); der Stuhl Richard III von Philippe Starck für Baleri Italia (1985) und die Inline Skates von Gruppo Tecnico für Roces (1999). (pt/mh)
Alle Fotos: Amendolagine-Barracchia; Copyright für alle Fotos: Fotoarchiv der Collezione Permanente del Design Italiano, La Triennale di Milano
Wo & Wann:
Hofmobiliendepot • Möbel Museum Wien
Andreasgasse 7, A-1070 Wien
Ausstellungsdauer: 25. Jänner – 25. April 2007
Di – So 10.00 – 18.00 Uhr
Katalog:
Italienisches Design 1945 – 2000 (Silvana Annicchiarico, Gangemi Editore)
Preis: € 30,00
