mit den Schlagworten:

Immobilienmesse Real ViennaVon 23. bis 25. Mai 2007 fand heuer zum zweiten Mal die Immobilienmesse Real Vienna, mit einem Fokus auf Zentral- und Osteuropa, auf dem Wiener Messegelände statt. Hätte es eines weiteren Beweises bedurft, welch marginale Rolle Architektur im Immobiliengeschäft spielt, die Messe hat ihn erbracht.

Letztlich entscheiden Investorengremien

 Unter einer Vielzahl ausstellender Projektentwickler, Banken, Rechtsanwälte und Makler fanden sich gerade zwei österreichische Architekturbüros, Achammer, Tritthart & Partner sowie BEHF. Freilich hostete die Tageszeitung „Die Presse“ auch heuer am Rand des Messegeschehens ein Architektursymposium, in welchem heimische Architektengrößen wie Dieter Henke von Henke & Schreieck und Wolf Prix von Coop Himmelb(l)au ihre jüngsten Hochhäuser vorwiegend anderen Architekten vorstellten. Wolf Prix meinte dabei treffend, es sei unter Architekten und Architekturinteressenten mittlerweile darüber nachzudenken, ob wirklich ein Architekt die Kosten eines Gebäudes verantworten sollte. Denn letztlich entschieden darüber Investorengremien. Es gäbe keine noblen „Bauherren“ mehr, sondern nur noch (banale?) Auftraggeber. Controllern und Juristen sind Gestaltungsqualitäten nicht leicht vermittelbar.

Flagge zeigen!

almaty5_behfalmaty1_behfFür Armin Ebner von der Wiener Architektengruppe BEHF hat sich deren erster Auftritt bei der Real Vienna dennoch gelohnt. Ebner lobt die Vertiefung seiner Kontakte zu Investoren und die Möglichkeiten internationaler Beziehungspflege vor Ort. Das Messepublikum sei bunt gemischt, aber eher rar. Der Messeeintritt ist mit 270 Euro prohibitiv teuer. Ein Fachpublikum des Big Business bleibt unter sich, die Stimmung ist gut. Und selbstverständlich ließen es sich auch Städte wie Graz oder Wien nicht nehmen, für ihre Großprojekte hier Flagge zu zeigen. Ob sich die auch für 2008 geplante Real Vienna neben der EXPO München und gar der weltgrößten Immobilienmesse MIPIM in Cannes wird behaupten können, bleibt abzuwarten. Natalia Luneva vom Moskauer Developer Renova Stroygroup, waren die hiesigen Partner für einen neuen Stadtteil in Jekaterinenburg schlicht zu klein. (Text: Monika Gentner; Fotos: Entwurf für ein neues Einkaufszentrum mit 60.000 m2 Nutzfläche in Almaty, Kasachstan, von der Wiener Architektengruppe BEHF; Teaser-Foto: Reed Messe / Kolarik)

Link-Tipp:
Architektengruppe BEHF