Ein wundersames, leichtes und humorvolles Buch für kuschelige Winterabende vor dem Kamin - oder der Heizung ;)
Mitzi wird unfreiwillig in Frühpension geschickt und fühlt sich mit ihren fünfzig Jahren noch lange nicht wie eine Frührentnerin. Eigentlich wollte sie ihr Leben jetzt so richtig genießen. Beide Töchter sind aus dem Haus. Die ältere, Daisy, ist mit einem Langweiler glücklich verheiratet, die jüngere, Lu, mit einem Snob in einer On-Off Beziehung. Endlich hat Mitzi ihre Scheidung verdaut und dann das. Jetzt muss sie plötzlich mit weniger Geld und sehr viel Freizeit auskommen. Dementsprechend sind die Nachbarn besorgt und versorgen sie mit Spontanbesuchen und laden sich selbst zum Essen ein. Aber Mitzis Sorge vom einsamen, eintönigen Leben als Pensionistin stellt sich als vollkommen unbegründet heraus. Zuerst zieht ihre jüngste Tochter wieder ein, die nun endgültig ihren Schnöselfreund verlassen hat, dann findet Mitzi ein altes Kochbuch ihrer Großmutter und das verändert auf wundersamer Weise nicht nur ihr Leben. Mitzi beginnt die Rezepte ihrer Großmutter nachzukochen, da gibt es unter anderem einen "Wünsch dir was Auflauf“" oder "Überredungstörtchen". Natürlich glaubt Mitzi vorerst nicht daran, dass die Rezepte halten, was sie versprechen, aber doch passieren immer kurz nach dem Verspeisen der Gerichte eigentümliche Dinge. So kommt der Club der fitten Fünfziger, den Mitzi mit größter Anstrengung zu gründen versucht, trotz aller Widrigkeiten in Schwung und Lu, die jüngste Tochter, begegnet nach dem Verzehr des "Wünscheauflaufs" Johnny Depp - na ja, zumindest ein junger Mann, der nebenan einzieht und Johnny Depp zum Verwechseln ähnlich sieht. Die Ehe ihrer älteren Schwester wird wieder spannend und auch ein netter jüngerer Mann taucht in Mitzis Leben auf. Gegen Ende gibt es sogar eine Hochzeit. Wessen, das wird an dieser Stelle nicht verraten...
"Zimt und Zauber" ist ein Buch, das gerade richtig für die kalte Winterszeit ist, denn da ist von Kaminfeuern die Rede, von fallendem Schnee und von viel Herzenswärme. Die Geschichte liest sich wie eine typisch englische Komödie, in der einige skurrile Gestalten auftauchen, die der Leser sofort ins Herz schließt. Der Roman von Christina Jones wurde bereits im November 2009 vom Goldmann Verlag herausgegeben. Den Originaltitel "Hubble Bubble" haben Ariane Böckler und Elisabeth Spang ins Deutsche übersetzt. Der Vater der Autorin ist Zirkusclown, die Mutter Lehrerin - so ist die Phantasie und sind die überraschenden Wendungen der Geschichte, aber auch der erfrischende Humor, erklärt. Neben Romanen schreibt Christina Jones Kurzgeschichten und Artikel für Magazine und Zeitungen. Christina Jones hat unter anderem den WH Smiths Preis für junge Talente erhalten. Nach Jahren auf Reisen lebt die Schriftstellerin nun mit ihrem Mann und einer Schar Katzen in Oxfordshire, England. Weitere ihrer Romane sind "Sommernachtszauber", "Sternenzauber" und "Aszendent Zauberhaft". (suja)
Buch-Tipp:
Christina Jones: Zimt und Zauber
Bewertung: @@@
Übersetzung: Elisabeth Sprang und Ariane Böckler
Verlag: Goldmann (2009)