Die ersten Urlaubserfahrungen von einem sympathischen kleinen Mann namens Paul – gespickt mit wunderbaren Anekdoten und Illustrationen sind das magische Zentrum der stets schön heiteren Geschichte.
Der Held des Buches – der kleine Herr Paul – ist das perfekte Abziehbild eines Beamten. Der kleine Herr Paul lebt nämlich nach ganz strengen Regeln (die er selbstverständlich sich selbst auferlegt hat) und ist auch so kein übler Zeitgenosse. Im Gegenteil. Wirkt dieser kleine Mann anfangs auf mich wie eine meinungslose Schablone, erhält Herr Paul mit Fortgang der Geschichte so etwas Ähnliches wie Figur, und zwar eine, die sogar einen Schatten wirft. Nix also mit konturenlos. Überhaupt entwickelt sich das Buch von Seite zu Seite zu einem veritablen Gernlesebuch, das streckenweise sogar (freilich im Positiven) an so manchen Text von Erich Kästner erinnert. Die Geschichte selbst ist obskurer wie der Titel vermuten lässt, alleine schon, wie es dazu kommt, dass der kleine Herr Paul Ferien macht ist äußerst lesenswert – und hochgradig vergnüglich noch dazu. Und noch eine Spur vergnüglicher wird das Ganze mit dem Urlaubsantritt von Herrn Paul: „Der kleine Herr Paul war in den Urlaub gefahren. Er hatte ein wunderbares Einzelzimmer mit Frühstück und Blick auf das Meer gebucht. Am Meer war er noch nie gewesen, doch die Fotografien im Prospekt versprachen einen weiten Blick und blauen Himmel. ‚Was für eine Aussicht!’, sagte er am ersten Morgen, als er beim Frühstücken durch das Fenster seines Zimmers auf den Strand sah. ‚Man sieht … nichts!’“ Eine echte Gaudi. (Manfred Horak; 2005)
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Altberliner
77 Seiten
Hardcover
Alter: 9+
ISBN 3-86637-061-X