"Ich möchte den Kindern mitteilen, dass es sich auszahlt zu leben", hat die Autorin Friedl Hofbauer einmal in einem Interview gesagt. Am 19. Jänner 2014 wurde die Kinderbuchautorin 90 Jahre. Ein Geburtstagsständchen von Anne Aschenbrenner.
Die Kleine Zeitung hat berichtet, Ö1 hat ihr schon am 17. Jänner einen kurzen Beitrag gewidmet: sonst von der Öffentlichkeit nahezu unbemerkt beging am 19. Jänner 2014 eine der größten österreichischen KinderbuchautorInnen ihren 90. Geburtstag. Friedl Hofbauer gilt gemeinsam mit Vera Ferra-Mikura als Begründerin einer österreichischen Lyrik für junges Publikum - und ihre Lautmalereien sind durchaus in einer Jandelschen Tradition zu sehen. Generationen von Schülern haben mit den Hofbauer-Texten lesen gelernt: Ihre Gedichte werden auch heute noch in den Lesebüchern und Spatzenposten abgedruckt. Bewusst wahrgenommen werden heute weder die Texte noch die Autorin, ähnlich wie Mikura werden aber auch Hofbauers Werke immer noch aufgelegt. Richtig populär ist Friedl Hofbauer dennoch nicht: im Gegensatz zu Nöstlingers polternden, oft rotzfrechen Figuren sind Hofbauers Protagonisten zumeist unscheinbare, ganz normale Kinder. Zart und leise kommen ihre Geschichten daher. Sie sind Seifenblasen, deren Unbeständigkeit die Autorin in einem "Glaubensbekenntnis" verteidigt, ein "Versuch in der Flugschaukel stehenzubleiben". Ihre Erzählungen schweben immer zwischen Realität und Phantasie und entbehren nie einer feinen Komik. Das letzte Buch ist 2009 erschienen: Die Gespensterquelle. Das Figurentheater Lilarum feiert den Geburtstag der Autorin mit der Wiederaufnahme eines ihrer Stücke, das 1996 eben da uraufgeführt wurde: "Der kleine Monddrache" ist bis 2. Februar 2014 im Lilarum Kindertheater zu sehen. Mit ihren Texten hat Friedl Hofbauer ein kleines Bullerbü in Wien erbaut - es lohnt sich einmal darin vorbeizuschauen. (Text: Anne Aschenbrenner; Fotos: Cornelia Hladej, Ueberreuter)