Andrea Camilleri, gebürtiger Sizilianer, ist bekannt als Schriftsteller, Essayist, Drehbuchautor, Theaterregisseur und Erfinder des "Commisario Montalbano" sowie als Verfasser mehrerer historischer Romane über sein Heimatland Sizilien. Die "Italienischen Verhältnisse" schildert er mit Humor, Sarkasmus und viel Liebe zu seiner Heimat in Form von Kurzgeschichten.
Es ist eben Sizilien und alles was wir damit verbinden. Da gibt es die Mafia, die schön langsam aber sicher auf "legalem" Weg die Macht übernimmt, da gibt es korrupte Politiker und gewissenlose Großgrundbesitzer, die katholische Kirche die über allem thront und den einen oder anderen vollkommen Durchgeknallten "Schon immer gegen den Strom Schwimmer!". Sie alle bevölkern Camillieris Kosmos und der Autor kann sich nicht satt sehen an all den wunderlichen Gestalten. In kurzen und prägnanten Geschichten berichtet er von den seltsamen Vorkommnissen auf der Insel und gleitet mit großer Begeisterung manchmal ins absurde ab. Aber so absurd kann es gar nicht zugehen in den Geschichten, so will zum Beispiel ein gewisser Cavaliere der es bis zum Staatsoberhaupt brachte und der unschwer als Silvio Berlusconi zu erkennen ist, die Farbe Rot ganz einfach abschaffen, was naturgemäß im Ferrari-Land nicht ganz einfach ist, als dass Andrea Camilleri dem ganzen nicht noch ein weiteres Sahnehäubchen an Absurditäten aufsetzen würde. Geschichten die mit viel Liebe geschrieben sind, die einen aber auch ein wenig traurig stimmen können wenn die Realität die Geschichten einholt. (akro) Buch-Tipp: |
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