Nach Kate Nash, Lily Allen und allen anderen Musikerinnen, die der Welt des Musikbusiness als Frontfrauen zeigen, wo die Indie-Göttinnen ihre Tunes holen, hört man in letzter Zeit immer wieder einen Namen: Eliza Doolittle. Der Name ist nicht nur klingend, er wurde auch gleich zum Titel des Debüt-Albums gewählt.
Oft wird Musik, die gute Laune verbreitet, mit Wegwerf-Pop gleichgesetzt, dessen Haltbarkeit oft nicht über einen Sommer, wenn überhaupt, hinausgeht. Eliza Doolittle tritt äußerst erfolgreich den Gegenbeweis an. Gleich der erste Song "Moneybox" versprüht positive Energien. Während viele Songs von "Anti-dies" und "Anti-das" handeln, macht Eliza Doolittle auch gleich Vorschläge, was man statt Konsum und Internet machen könnte und, so darf man vermuten, auch sollte: "Instead of going out to dinner tonight we can grow vegetables underneath the skylight. Clicking these downloads everyday has its price we can lounge on our couch and listen to our 45s." Endlich, endlich jemand, die auch Musik zum Angreifen braucht und mit Musik aus dem Computer nicht viel anfangen kann. Das soll aber nicht heißen, dass ich nun positiv beeinflusst bin und daher von diesem Album schwärme. Es hat einfach etwas Leichtes-Unbeschwertes, was man besonders im kalten und finsteren Winter braucht wie einen heißen Tee. Ich bin davon überzeugt, dass der richtige Akkordwechsel zur richtigen Zeit vielen Menschen diverse Psychopharmaka und Stimmungsaufheller ersetzen würde. Nicht umsonst gibt es Musiktherapie. Natürlich hat Eliza Doolittle aber mehr als therapeutischen Nutzen. Die Songs sind sowohl musikalisch als auch textlich einfach gut. Der einzige Wermutstropfen an der CD ist die Tatsache, dass der Text zwar abgedruckt ist, was schon sehr löblich ist, aber leider ist er sehr klein abgedruckt, und ich, kurzsichtig wie ich bin, musste schon mit der Nase auf dem Cover kleben, um den Text lesen zu können (obwohl ich nicht einmal sooo kurzsichtig bin). Die Zielgruppe der über 20-jährigen sagt daher: "Bitte größer", und: "Danke". Apropos Zielgruppe: Beim Anhören der CD kam der Gedanke, dass sich sicher auch Kleinkinder an dieser Musik erfreuen könnten. Angenehme Akkordfolgen können der Entwicklung nur förderlich sein. Aber diese CD entzieht sich, wie jede gute Musik, sowieso jeder Klassifizierung in dem Sinn. Gute Musik ist zeitlos, und wenn es in einer Kritik hieß, "Eliza is going to be huge", kann ich nur schreiben: "Ja, genau." (Nadia Baha)
|
||