Das "Sterneneisen" Album überzeugt nicht sofort, hat es jedoch verdient, dass man ihm eine Chance gibt.
Das Album "Sterneneisen" von In Extremo schafft es nicht, seine HörerInnen bereits beim ersten Kontakt zu überzeugen. Zu Anfang erscheinen die Lieder alle gleich. Es gibt nichts, das heraus sticht oder durch Besonderheit zu überzeugen vermag. Nach mehrmaligem Hören erwischt man sich jedoch immer häufiger dabei eines der Lieder leise nach zu singen. Vor allem das Lied "Siehst du das Licht?" ist eines dieser Lieder, die ohrwurmtauglich sind. Hervorzuheben ist auch "Zauberspruch No VII", das sich auf einen alten estnischen Zauberspruch bezieht, der gegen Neid und Missgunst wirken soll. Es gibt jedoch auch Lieder, die, waren sie beim ersten Hören noch harmlos, sich mit der Zeit zu echten Nervtötern entwickeln, wie zum Beispiel das Titellied, aber auch "Hol die Sterne", das In Extremo zusammen mit Der Graf aufgenommen hat. Bei den Texten von In Extremo bleibt zudem immer der Eindruck, wenn man nur mehr Hintergrundwissen zum Mittelalter hätte, könne man sie auch besser verstehen und ihren tieferen Sinn entdecken. Dieser bleibt einem ohne dieses Wissen manchmal in einem Maße verborgen, das die Texte fantasiefrei und holprig erscheinen lässt. Unverkennbar hingegen der Stil von In Extremo. Typisch sind Dudelsack und Drehleier, die jedoch nicht übertrieben häufig eingesetzt werden. Bald erkennt man auch die feinen Nuancen, die trotz des typischen Stils fast jedes Lied verschieden und interessant werden lassen. "Sterneneisen" ist ein musikalisch solides Album, das jedoch erst mit der Zeit seine Wirkung entfaltet. Es gilt also, es nach dem ersten Hören nicht in eine dunkle Ecke zu verbannen und ihm noch einige Chancen zu geben, dann wird es überzeugen. (Katharina Fischer; Jasmin Aschauer)
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