Musik: @@@@@
Klang: @@@@@
Label/Vertrieb: ESC Rec./Ixthuluh (2005)
Da wo Lettuce herkommen ist der Funk zu Hause und wer ganz genau hinhört kann nicht nur den Funk sondern auch den Jazz hören. Jazz-Funk also bieten die Mannen rund um Eric Krasno, die sich hier mit John Scofield, einem ihrer ganz großen Vorbilder, verstärken.
Hart, direkt, schweißtreibend, fast ein bissel dreckig knallen Adam Deitch am Schlagzeug, Adam Smirnoff und Eric Krasno an den Gitarren, Erick Coomes am Bass, Jeff Bashker an den Keyboards, Ryan Zoldis am Tenorsaxofon und Sam Kininger am Altsaxofon uns ihren Funk um die Ohren. Da geht vom ersten Moment an die Post ab, da peitschen der Bass und das Schlagzeug den Rhythmus nach vorne, die Gitarren jaulen und die Saxofone und das Keyboard tun das ihrige zum guten Gelingen der Sache. Die Energie der Musiker, die alle auch noch durchaus erfolgreiche musikalische "Neben"-Projekte laufen haben, kommt direkt rüber, die Tunes sind alle tanzbar und haben einen mächtigen Groove, da bleibt keine Auge trocken und jedes halbwegs trainierte Bein fängt automatisch an zu zucken bei dieser Musik.
Gitarrengröße John Scofield, der sich vor nicht allzu langer Zeit mit der CD "Überjam" wieder so richtig ins das Bewusstsein der Musikkonsumenten zurückgespielt hat, veredelt mit seinen schnellen Fingern "The Flue" und die Lettuce-Komposition "Back in Effect" aufs Wundervollste und auch Posaunenlegende Fred Wesley ist mit von der Partie. Die glutvolle Sängerin Tonni Smith, sie wird bereits heute als ernstzunehmende Nachfolgerin von Chaka Khan gehandelt, beweist auf dem einzigen Vocal-Track der CD, "Twisted", dass sie diesen Vorschußlorbeeren mehr als gerecht wird.
Das Raumschiff von Lettuce [Der Name entstand übrigens aus einer Verballhornung von "Let us". Damals, als die Band noch keine Band war und sich alles, von den Instrumenten bis zum Studio, ausleihen musste, begann jeder zweite Satz mit den Worten "let us…"; Anm.] ist auf dem richtigen Weg in die Funk-Galaxie. (Alfred Krondraf)