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lbl-logo-2013Der großartige Manfred Maurenbrecher dominiert weiterhin die Liederbestenliste, und so lange die Welt am Durchdrehen ist, würde er es wohl auch bleiben, gäbe es nicht die Regelung, dass jedes Lied nur siebenmal in die Wertung kommen darf. Erneut in der Wertung ist auch Andreas Julius Fasching mit dem Titellied aus seinem aktuellen Album "Grobn", während die CD des Monats diesmal aus der Schweiz kommt: die Formation Stiller Has legt mit "Böses Alter" das bereits 13. Album vor.

Die Top 10 Juni 2013

1. (2.)       Manfred Maurenbrecher: Welt ist am Durchdrehen
                 aus: No Go (Label: Reptiphon)

2. (1.)       Wenzel: Meister des Kriegs
                 aus: Widersteh, so lang du's kannst (Label: Matrosenblau)

3. (10.)     Stiller Has: Böses Alter
                 aus: Böses Alter (Label: Sound Service)

4. (7.)       Thomas Felder: Ich hab das alles mitgemacht
                 aus: Von Wegen (Label: Musik & Wort)

5. (NEU)    Jens-Paul Wollenberg & Pojechaly: Ballade am Kiosk
                 aus: Die 7-Schläfer sind erwacht (Label: Raumer Records)

5. (NEU)    Bernd Köhler und ewo²: Lied von der Macht
                 aus: Keine Wahl (Label: Jump Up)

7. (5.)       Andreas Julius Faschings Kuchlradio: Grobn
                 aus: Grobn (Label: Rauschfrei Records)

8. (3.)       Danny Dziuk: Der Kirschbaum
                 aus: Diverse - Die Versammlung der Inseln - SAGO singt Stählin (Label:
                 Text und Ton Records)

9. (5.)       Bejarano & Microphone Mafia: Auf dem Weg steht ein Baum                 
                 aus: La vita continua (Label: Al Dente Recordz)

10. (9.)     Uta Köbernick samt kritischer Begleitung: Zukunft und wo die manchmal so
                 herkommt
                 aus: Man muss ja nicht gleich (Label: Kleingeldprinzessin)

10. (NEU)  Walter Hedemann: Der Speicherbürger
                  aus: Chansons - was sonst? (Label: Conträr)

Die CD des Monats Juni 2013

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Stiller Has: Böses Alter
Label: Sound Service

[...] Das Album ist ein Zyklus. Einmal fährt Stiller Has darauf in einem "Nachtzug"  in unbekannten Bahnhöfen ein, und nicht einmal der Schaffner könne genau sagen, wo man sei. Oder, in einem anderen Song, nachts auf dem Heimweg vom Saufen mit Kollegen, stürzt er und trifft deshalb etwas später auf drei Engel: Eine Ärztin, eine Krankenschwester und eine Polizistin. Und auch folgende Meldung ist zu einem der vielen starken Lieder geworden: "Giaccomo Casanova ist an seiner Wollust gestorben, doch fürs Jenseits ist sein Geist viel zu verdorben. Er findet keine Ruhe, hat nie genug, obwohl er schon lange keinen Mund, keinen Finger und kein Stück mehr hat. Nur einen Dreispitzhut, und der steht ihm gut." Eine Scheibe aus einem Guss. Mit einem Zitat auf der Booklet-Rückseite: „Das grösste Übel der heutigen Jugend besteht darin, dass man nicht mehr dazugehört.“ (Salvador Dali)
GESAMTER TEXT

 

Die persönliche Lied-Empfehlung

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Daniel Kahn & Painted Bird: Die alten Lieder
aus: Bad Old Songs Label: Oriente
Empfohlen von: Mike Kamp, Bad Honnef

"Wo sind unsere alten Lieder?" [...] Vielleicht ist es bezeichnend, dass ein in Berlin lebender Amerikaner sich in Deutsch, Englisch und Jiddisch, ja, gerade in Jiddisch, dieses Themas annimmt. Wo sind unsere alten Lieder? Wo sind unsere Volkslieder? Nein, nicht die tümlichen, die stadlartigen. Ich rede von den traditionellen Liebes-, Jux-, Arbeits- oder Protestliedern vergangener Jahrhunderte, die die meisten unserer europäischen Nachbarn mit unaufgeregter Selbstverständlichkeit singen. Ja, es waren die braunen Horden, die einen großen Teil dieser Lieder missbrauchten, für ihre faschistische Propaganda geradezu vergewaltigten. Nicht die Lieder waren schlecht, die Naziideologen waren es. [...] GESAMTER TEXT 

Die persönliche CD-Empfehlung

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Torsten Riemann: Er wollte so sein (Label: AMA Verlag)
Empfohlen von: Petra Schwarz, Berlin

Vorab: Ich bin froh, dass ich dieses Mal mit der persönlichen Empfehlung einer CD an der Reihe bin, mich also nicht auf ein Lied beschränken bzw. festlegen muss. Denn die aktuelle Veröffentlichung von Torsten Riemann, die ich schon eine ganze Weile im Auge hatte, ist ein Werk, das seine Wirkung vor allem als Ganzes - und das ist mehr als die Summe seiner vierzehn Songs - entfaltet. Dieser Eindruck verstärkt sich noch, je öfter ich die gute dreiviertel Stunde Riemann hintereinander weg höre...
Für mich ist es die Meisterleistung eines Liedermachers, der sein Handwerk bestens beherrscht: ausgefeilte Texte, klare musikalische Strukturen, die auf den Text hin gearbeitet und stilistisch sehr differenziert sind, höchst sensibel arrangiert. Riemann macht das alles selbst u n d er singt, spielt Akustikgitarre, Piano, Keyboards und Akkordeon. [...] GESAMTER TEXT