Frei nach dem Motto The same procedure as every year ging der Austrian Amadeus Music Awards 2014 mit Moderator Manuel Rubey (Well, I'll do my very best) im Volkstheater über die Bühne. Einzige Mehrfach-Gewinnerin des Abends war (einmal mehr) Christina Stürmer.

So wie im Vorjahr mit STS erstmals eine Band den Amadeus fürs Lebenswerk erhielt, nahm 2014 erstmals eine Frau den Amadeus fürs Lebenswerk entgegen, nämlich Stefanie Werger. Bis es soweit war galt es ein fast dreistündiges Programm inklusive Werbepausen - da wie dort mit Manuel Rubey als Protagonist - durchzuhalten. Weiterhin ärgerlich ist, dass die meisten Musikdarbietungen (Halb)Playback abgingen. Dem entgegen standen hingegen die famosen Live-Performances vor allem der Band Bilderbuch mit ihrem nominierten Song des Jahres "Maschin" und der Wiener Soul von 5/8erl in Ehr'n & Friends. Das waren jene Momente, an denen eine wahrhaft gute und vollkommen ungeheuchelte Stimmung aufkam. Die entzückende Sängerin Como mit Suitcase und der Cat-Stevens-Verschnitt Thomas David mit Able (beide in der Kategorie Song des Jahres nominiert) hatten ebenfalls ihre Auftritte, so wie auch die überzeugende Anna F. mit dem Song des Jahres DNA.

Wussten Sie, dass...

Eine - wenn auch nur kurz sichtbare - Peinlichkeit entstand, als die Nominierten in der Kategorie Jazz/World/Blues bekannt gegeben wurden und einer der Nominierten - Hans Theessink - mit falsch geschriebenem Namen gezeigt wurde. So etwas darf einfach nicht passieren. Clemens Haipl schrieb in den diversen Moderationsansagetexten sehr viel zum Thema Ö3 (stellvertretend für den ORF; mit Plädoyers, so alt wie der Amadeus, die einmal im Jahr gebetsmühlenartig wiederholt werden, um sie danach wieder in der Requisitenkiste zu verschließen) und etwas gar zu viel Lob für den TV-Sender auf Taste 4 (einmal musste sogar Manuel Rubey darüber lachen), durchbrochen nur von einigen mehr oder weniger witzigen bis lehrreichen (aber durchaus bemühten) "Wussten Sie, dass..."-Sagern.

Bitte, reformiert mich! Danke.

Reformiert gehört allerdings nicht nur der ORF, sondern auch das Konzept der Austrian Amadeus Music Awards, z.B. schleunig schnell weg vom nicht nachvollziehbaren Publikumsvoting, das entscheidet wer die Amadeus-Trophäe erhält (umfassende Reformvorschläge gibt es; einfach E-Mail an mich). So ist es nämlich halt letzten Endes irgendeine weitere x-beliebige Publikumsentscheidungsshow - gibt es doch eh schon so viele davon. Und bitte etwas mehr Sorgfalt wie der Lebenswerk-Amadeus (übrigens die einzige Entscheidung, die nicht vom Publikum getroffen wird) zur Überreichung gelangt. Ein kurzer Film über die Gewürdigte wäre z.B. mehr als angemessen. Ansonsten Alles Paletti, alles wunderbar. / Was sich liebt, ja das neckt sich, / als' dann bis nächstes Jahr! (Text: Manfred Horak; Fotos: IFPI)



Die Gewinner der Amadeus Austrian Music Awards 2014:

Lebenswerk: Stefanie Werger
Album des Jahres: Christina Stürmer (Ich hör auf mein Herz)
Song des Jahres: Anna F. (DNA)
Best Video: Nazar (An manchen Tagen)
Best Live Act: Parov Stelar
FM4 Award: Bilderbuch
Electronic / Dance: Darius & Finlay
Rock / Hard & Heavy: Kaiser Franz Josef
HipHop / RnB: RAF 3.0
Jazz / World / Blues: Norbert Schneider
Pop: Christina Stürmer
Schlager: Charly Brunner & Simone
Volkstümliche Musik: Andreas Gabalier
Musikpartner des Jahres: Eberhard Forcher (Austrozone)
Best Engineered Album: Georg Tomandl & Mischa Janisch (Coshiva "One by One")

Lebenswerk

2000 Falco (postum)
2001 Günter Brödl (postum)
2002 Wolfgang Ambros
2003 Udo Jürgens
2004 Peter Kraus
2005 Stefan Weber
2006 Wickerl Adam
2007 Georg Danzer
2008 Kurt Hauenstein
2009 Hansi Lang (postum)
2010 Toni Stricker
2011 -
2012 Ludwig Hirsch (postum)
2013 STS
2014 Stefanie Werger