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Ein feiner Querschnitt regionaler Dialekt-Pop-Hörkost aus Österreich bietet die zweite Ausgabe der Kompilation "Dialekt schmeckt". Eine Beerenauslese aus dem Hause Eiffelbaum Records.

Die heimische Musikszene befindet sich im Aufwind, und das wird auch öffentlich vermehrt spür- und hörbar. Seit dem peinlichen Interview einer Ö3-Moderatorin, das im April 2014 in der breiten Öffentlichkeit bekannt wurde, bei dem sich Elke Lichtenegger über Bands aus Österreich mokierte, ist ein Aufschrei durch die Öffentlichkeit gegangen und sogar das Parlament hat sich in Folge mit dem Thema "mehr Musik aus Ö in Radio & TV" befasst. Kurzfristig trat tatsächlich eine (zumindest oberflächliche) Besserung ein, wie man aus dem computergenerierten Track-Service der ORF-Radiosender ablesen konnte. So stieg z.B. der Anteil heimischer Interpreten auf Ö3 von sieben Prozent im April ruckartig auf 13 Prozent im Mai und Juni 2014. Es bestehen allerdings (berechtigte) Zweifel, dass dieses Niveau erhalten bleibt, geschweige denn weiterhin erhöht wird. Die Musikergilde und der Blog von Hannes Tschürtz geben darüber regelmäßig Auskunft.

Einer, der ungeachtet all dessen, sich bereits seit Jahr und Tag für Musikanten aus Österreich und vor allem Dialekt-Pop einsetzt, ist Christian Wagner. Mit seinem Label Eiffelbaum Records und diversen Konzertaktivitäten bietet er vielen jungen Musikern die ideale Plattform, um erstmals an die Öffentlichkeit zu gehen. Einen Querschnitt aus dem aktuellen Programm von Eiffelbaum bietet der Sampler "Dialekt schmeckt 2 - Beerenauslese" mit 20 Songs (lest dazu auch die CD Kritik von Dialekt schmeckt 1). Neben bekannten Acts wie Remasuri, Eva Billisich oder Philipp Griesler sind es vor allem die weniger bekannten Solo-Künstler & Bands, die auf dieser prall gefüllten CD für Überraschungen gut sind. Wie heißt es so schön im Untertitel der Zusammenstellung: „Diese Beerenauslese ist eine rare und geschmacklich intensive Musikspezialität mit konzentrierter Dialektnote und oftmals kritischem Unterton. Ob nun jahrzehntelang gereift oder noch jung und stürmisch, der häufige Genuss von Dialektmusik kann zu einem anhaltenden Lauschzustand führen.“ Feine Sache! //

CD-Tipp:
Diverse Interpreten: Dialekt schmeckt 2 – Beerenauslese
Bewertung: @@@@
Label/Vertrieb: Eiffelbaum (2014)

Text: Robert Fischer
Foto Eiffelbaum Rec.