Seit den ersten Ankäufen fotografischer Werke im Jahr 1987 ist die Sammlung zeitgenössischer Fotografie des Essl Museums auf beinahe 1.000 Werke nationaler und internationaler Künstler angewachsen. Die Ausstellung FOTO.KUNST: Zeitgenössische Fotografie aus der Sammlung Essl bietet mit rund 100 Arbeiten von 46 Künstlerinnen und Künstlern erstmals einen repräsentativen Einblick in die Sammlungsbestände. Neben zahlreichen Neuankäufen sind Klassiker, Highlights und junge Positionen zu sehen. Dabei gliedert sich die Ausstellung in sechs Themenbereiche, wobei diese Themen nicht nur Schwerpunkte innerhalb der Sammlung von Agnes und Karlheinz Essl reflektieren, sondern auch generelle Fragestellungen der künstlerischen Fotografie aufwerfen: Wie erfolgt Erzählung in der Fotografie? Hat sich das Verhältnis von Information und Manipulation in der Fotografie durch die Möglichkeiten digitaler Bildbearbeitung verändert, wenn ja wie? Welche Strategien der Selbstinszenierung wählen Künstler seit den 1960er Jahren bis heute? Wie reagieren Künstler auf gesellschaftliche Entwicklungen und Veränderungen wie Globalisierung, Massentourismus, mediale Reizüberflutung, sexuelle Gleichberechtigung, etc.? Die zahlreichen unterschiedlichen Herangehensweisen und Arbeitsmethoden der Fotografen in dieser Ausstellung laden daher auch - nicht nur mit dem Kurator Günther Oberhollenzer - zur Diskussion und Auseinandersetzung über die Definition und Bedeutung zeitgenössischer Fotografie als Medium der bildenden Kunst ein. //
Text und Podcast-Produktion: Manfred Horak
Interview: Alfred Krondraf
Foto: Sageder/VDG.at