"Man darf nicht essen, was ein Gesicht hat", meinte einmal Paul McCartney, und dieser Spruch passt recht gut zu Pessoas Kurzerzählung "Ein ganz ausgefallenes Abendessen", das erstmals auf die Bühne gebracht wird und zwar in einer Theaterproduktion von "DieLaemmer" rund um Regisseurin Alex. Riener und Dramaturgin Eva Waibel. Mit beiden traf sich Manfred Horak zu einem ganz ausgefallenen Interview, pardon, ausführlichen Gespräch.
Teil 1
Teil 2
Zum Stück: Die gastronomische Gesellschaft von Berlin ist die oberste Instanz des guten Geschmacks. Ihre Mitglieder zeichnet hohe Kunstfertigkeit in den Disziplinen Essen und Trinken aus. Satt wie immer, aber unbefriedigt endet das diesjährige Festessen anlässlich ihrer Hauptversammlung. Es kommt zu einer Diskussion über den Verfall der Kochkunst, die der Präsident der Gesellschaft beendet, indem er ein völlig neues Geschmackserlebnis in Aussicht stellt: "Ich fordere hier jeden, jeden überhaupt, wo er auch sei, heraus, mir zu sagen, wenn er das Essen beendet hat, was an ihm ausgefallen war. Ich wage zu behaupten, dass niemand darauf kommen wird. Meine Einladung ist hiermit ausgesprochen." Essen ist nicht nur Nahrung. In Fernando Pessoas Erzählung "Ein ganz ausgefallenes Abendessen" wird sie zum ausschlaggebenden Element unseres Daseins und somit wegweisend für die Entwicklung des vergeistigten Menschen. Sie bestimmt über sein Verhalten. Eine Frage nach Huhn oder Ei. //
Ein ganz ausgefallenes Abendessen
nach Fernando Pessoa
Premiere: 27.8.2009, 20 Uhr, Schauspielhaus Wien
Eine Produktion von DieLaemmer
Konzept und Regie: Alex. Riener
Dramaturgie: Eva Waibel
Musik: Wolfgang Frisch (Sofa Surfers)
Ausstattung: Birgit Knoechl
Es spielen: Susanna Hohlrieder, Anna Morawetz, Karola Niederhuber, Stefanie Philipps, Eva Pröglhöf, Flo Staffelmayr, Florian Tröbinger
Interview und Text: Manfred Horak
Fotos: Manfred Horak, DieLaemmer