Thema der Kulturviertelstunde ist das am 28. Juni 2006 eröffnete Art / Brut Center Gugging. Ursprünglich fand das Interview auch mit Johann Feilacher, dem Leiter des Hauses der Künstler in Gugging statt, aber wie es manchmal so spielt, war zuwenig Platz am Aufnahmegerät, und das Gespräch musste anderntags ohne ihn stattfinden. Daher hören Sie eingangs zwar die präzise Antwort von Johann Feilacher auf die Frage was man sich vom Museum Gugging erwarten darf. Mehr werden sie von ihm an dieser Stelle allerdings nicht hören, dafür umso mehr von Nina Katschnig (siehe Foto), ihres Zeichens Leiterin der Galerie der Künstler aus Gugging.

Ort der Kunst

Den Standort kann man guten Gewissens sensationell benennen. Auf einer Anhöhe gelegen gibt es dort nicht nur großartige Kunst zu bestaunen, sondern auch viel Ruhe und eine tolle Atmosphäre. Die Ausstellungsfläche beträgt 1300 Quadratmeter, die Eröffnungsausstellung heißt "Blug" und wurde einem Werk von Franz Kernbeis entnommen. "Blug" bedeutet übrigens Pflug und dient als Symbol dafür, dass der Acker bestellt wurde, um das neue Museum Gugging zu ermöglichen. Die Geschichte dieses Standorts reicht freilich viel weiter zurück und bereits seit den 1970er Jahren gehören jene Künstler, die unter dem Namen "Künstler aus Gugging" bekannt geworden sind, weltweit zu den wesentlichen Vertretern der Art Brut. Gezeigt werden rund 650 Werke, Zeichnungen, Malereien, Objekte und Radierungen. Die Geschichte des Hauses kann im aufwändig gestalteten und mit vielen Fotos illustrierten Buch „Sovären – Das Haus der Künstler in Gugging“, erschienen in der Edition Braus, nachgelesen werden. Zur Eröffnungsausstellung selbst gibt es natürlich auch ein Buch. Dieses erscheint im Verlag Brandstätter und trägt den Titel "Blug - Gugging, ein Ort der Kunst." Ein Ort der Kunst ist es wahrhaftig. Und was für ein schöner noch dazu. (Manfred Horak)