mit den Schlagworten:
bobo_cover Schicht um Schicht wird freigelegt, bis nur noch das nackte Empfinden übrig bleibt. Ein Album-Titel der Sinn macht mit herzergreifenden wie berührenden Liedern, allesamt sorgsam neu präpariert.

 

 



Bobo singt Lieder von Liebe und Tod, Sebastian Herzfeld am präparierten Klavier, Bass, Akkordeon und diversen Metallinstrumenten, sowie Anne Kaftan an der Bassklarinette und am Sopransaxofon sorgen für die wirksame Musik. Texte von Goethe und Eichendorff mit Neuer Musik von Herzfeld sind genauso zu hören wie musikalische Neubearbeitungen – z.B. das wunderbare "Es fiel nach einem Reif in der Frühlingsnacht" nach einem elsässischen Volkslied, natürlich auch "Die Gedanken sind frei" und "Es waren zwei Königskinder". Vor allem bei den zwei letztgenannten Liedern beweist das Trio ihren innovativen Zugang und ihr Können alte Texte und Lieder neu glänzen zu lassen. Spannung wird dadurch erzeugt, dass die unschuldig wirkende Gesangsstimme von Bobo eingebettet wird in dunkle Musikfantasien. Längere instrumentale Passagen lassen einen abtauchen in einen tiefen, unergründlichen See, geheimnisvoll, unheilvoll. Die Sängerin mit der markanten Stimme zieht einen da wieder raus: "Dass mein Herz nicht konnte brechen/An dem letzten Todeskuss/Dass ich wie im Wahnsinn sprechen/Nun in irren Liedern muss". Das Album "Lieder von Liebe und Tod" wurde im Juni 2007 zu Recht zur CD des Monats der Liederbestenliste Deutschland gewählt, und auch das Lied „Die Gedanken sind frei“ stieß im August 2007 bis auf Platz 2 vor. Entdeckungswürdig. (Manfred Horak)

CD-Tipp:
Bobo - Lieder von Liebe und Tod
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Musik: @@@@
Klang: @@@@
Label/Vertrieb: Traumton/Indigo (2007)

Link-Tipp:
Liederbestenliste Deutschland