Sie waren komplett unangepasst und fühlten sich im Kopf mehr Punk als so manche Punk-Bands. Dennoch, oder vielleicht gerade deshalb, wurden sie eine der erfolgreichsten Bands in Deutschland: BAP. Wolfgang Niedecken begab sich für ein ausführliches Gespräch ins Wiener Café Westend.
Teil 1: Beginn und Entwicklung von BAP
Teil 2: Gesellschaftspolitik, unbequeme Wege und Solidarität
Teil 3: Gegenwart und Zukunft von BAP
"Wir haben uns nie auf eine Welle gesetzt, insofern werden wir nie in irgendeiner Welle ausplätschern", so Wolfgang Niedecken über BAP, angesprochen auf mögliche Erwartungshaltungen und Erfolgsdruck. In den drei BAP-Episoden sprechen wir daher auch über die Unangepasstheit und dem nie dagewesenen Uniformzwang der Kölner Band. Wir beginnen also quasi bei Stunde Null von BAP und hanteln uns so langsam aber sicher in die Gegenwart vor bis hin zum Themenkomplex politische Haltungen, unbequeme Wege und Solidarität, ausgehend von Niedeckens Liedtext für den deutschen Beitrag zu Live Aid im Jahr 1985, "Nackt im Wind" - übrigens sein bis dato einziges in hochdeutsch geschriebener Liedtext. Politik bzw. generell gesellschaftspolitische Statements sind bis heute Themen in Niedeckens Texten. Auf dem Studio Album "Radio Pandora Unplugged" (EMI; 2008) gibt es z.B. das herausragende Lied "Noh Gulu" über die Organisation "Gemeinsam für Afrika" und über den Besuch eines der vielen Flüchtlingslager rund um Gulu im bürgerkriegszerrütteten Norden von Uganda. Das Hilfsprojekt "Rebound" in Nord-Uganda versucht ehemalige zwangsrekrutierte Kindersoldaten für die spätere Rückführung in ihre Familien zu resozialisieren, sowie Kindern aus den schlecht bewachten Lagern Schutz für die Nacht zu gewähren. Nach Einbruch der Dunkelheit werden dort nämlich unzählige Kinder von den LRA-Rebellen entführt, um so für Nachschub für ihre Kindersoldatenarmee zu bekommen. Gesprochen wurde aber auch über die Gegenwartsbefindlichkeit von BAP - bestens nachzuhören auf dem aktuellen Live-Album "Live und in Farbe" - mit Blickrichtung Zukunft. //
BAP - Live und in Farbe
Musik: @@@@@
Klang: @@@@@
Label/Vertrieb: EMI (2010)
Interview und Text: Manfred Horak
Foto: EMI