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"Ich spüre die drehende, kreisende Bewegung meiner Existenz, wie sie eine Schallplatte spüren mag, die den Saphir unausweichlich auf ihr Zentrum zukommen sieht", schrieb Georg Danzer im Jahr 1973 in der Erzählung "Anwärter auf ein unvollendetes Leben", und: "Eines Tages wird sich der gordische Knoten in meinem Kopf lösen, wenn ich das richtige Haar ergreife und anziehe. Ich werde in meinen goldenen Rolls Royce steigen und den Befehl geben, loszufahren, hinein in ein silbernes Universum. Doch dann kommt die Ungewissheit über mich, wie ein Ringtheaterbrand, es könnte vielleicht alles gar nicht wahr sein...? Ob es normal ist, Gewissheit zu besitzen? An manchen Tagen erfüllt sich das Besondere. Das Unabänderliche der Nacht ist der Morgen danach. Das Unabänderliche des Lebens ist der Tod." Vor 10 Jahren, am 21. Juni 2007, starb Georg Danzer. Er fehlt immer noch. Als Mensch, Sänger und Musiker. Als Stimme der Vernunft. Als Moralist und politisch denkende Persönlichkeit. Als, ach, noch so viel mehr.

Ein anderer Moralist veröffentlichte hingegen Anfang Juni 2017 sein erstes Rockalbum seit 25 Jahren - Roger Waters. Is this the life we really want? vereint die Tugenden von Pink Floyd und Roger Waters solo - heraus kam ein relevantes Doppel-Album, auf dem alle Stimmen und Soundeffekte mit analogen Bandschleifen gemacht wurden.

Weitere Themenfelder bringen uns in diesem Kulturbrief ins Paradiso nach Amsterdam, zu den verschwundenen Konsumtempel in Wien, in Kellergassen und Buschenschanken im Weinviertel und nicht zuletzt - Last Call! - zum Schreibworkshop ins Waldviertel. In diesem Sinne wünscht die Redaktion eine hitzefreie Kulturwoche. //

Text: Manfred Horak
Foto: Logo der Georg Danzer Band