Am Ende des Films vergießt Meg White Tränen und scheint untröstlich. Genauso wie wir, wenn wir uns ausmalen, dass es tatsächlich sein könnte und die White Stripes nicht mehr Teil unserer Gegenwart und Zukunft sind.
Der Film "Under Great White Northern Lights", um den es bei dieser Veröffentlichung hauptsächlich geht (das Live-Album ist nur ein willkommenes Abfallprodukt), reiht sich ein in die gar nicht so umfangreiche Riege an guten bis sehr guten Tour-Filmen. Irgendwo zwischen "Don't Look Back" und "Gimme Shelter". Es geht bei "Under Great White Northern Lights" ausschließlich um die erstmalige Tour der White Stripes durch Kanada 2007. Eine Tour, die sie von den großen Städten bis in die entlegenen Provinzen führte. "Am liebsten spielen wir da, wo sonst nie jemand spielt. An solchen Orten passiert eigentlich immer etwas Großartiges", sagt Jack White am Beginn des Films und die folgenden 90 Minuten zeigen, wie zutreffend der Satz ist. Überraschungskonzerte in Kindergärten, im Linienbus von Winnipeg oder in einem indianischen Altersheim sind ganz großartige, ungekünstelte Momente in einem wunderbaren Film. Die "normalen" Konzertaufnahmen zeigen dazu, dass es durchaus möglich ist, die Besonderheit eines White Stripes Konzertes im Film festzuhalten. Die Backstage-Passagen sind manchmal unbehaglich schonungslos, aber nur eine großartige Band wie die White Stripes kann sich so etwas leisten. Wenn dieser Film ein Vermächtnis ist, dann weine ich bittere Tränen. (Erhard Grundl/Robert Fischer)
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